Die Staatsanwaltschaft in Manhattan hat an einige Banken, die mit Archegos von Bill Hwang im Geschäft waren, Informationsgesuche versendet. Dies sagen Personen mit Kenntnis der Angelegenheit, die darum baten, nicht identifiziert zu werden. Noch ist nicht klar, gegen welche potenziellen Gesetzesverstösse und welche Firmen sich die Ermittlungen richten.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft lehnte eine Stellungnahme ab, ein Sprecher der Archegos reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

Archegos geriet im März ins Trudeln, nachdem massive, hoch gehebelte Wetten, die das Family Office auf Unternehmen wie ViacomCBS gemacht hatte, schiefgingen. Das löste einen Margin Calls aus, die Archegos nicht bedienen konnte, und die Banken warfen die Sicherheiten binnen weniger Tage auf den Markt. Die Episode brockte den Banken, deren Prime Brokerage-Einheiten die Wetten finanziert hatten, massive Verluste ein - angeführt von der Credit Suisse, Nomura und Morgan Stanley.

Die Behörden haben bislang weder Archegos oder seinen Banken vorgeworfen, gegen Gesetze verstossen zu haben. Dennoch haben die Ereignisse öffentliche Kritik von den Aufsichtsbehörden heraufbeschworen. Hinter den Kulissen gibt es darüber hinaus Anfragen von Behörden auf der ganzen Welt. Die Implosion zeigt für Marktbeobachter, dass die Wall Street zu selbstgefällig geworden ist angesichts möglicher Bedrohungen für die Wirtschaft.

Die Securities and Exchange Commission hatte im März eine Voruntersuchung gegen Hwang eingeleitet, so eine Person, die mit der damaligen Angelegenheit vertraut war. Die Behörde untersucht seitdem, wie sie die Transparenz für die Arten von Derivaten, die Archegos zum Einsturz brachten, verbessern kann.

In Grossbritannien hat die Prudential Regulation Authority bereits Unternehmen wie die Credit Suisse, Nomura und die UBS aufgefordert, Informationen über ihre Kreditvergabe an Archegos preiszugeben, so die Personen. Die grössten Verluste fielen bei der Credit Suisse an und der grösste Teil der von der Bank ermöglichten Hebel wurde in London gebucht.

(Bloomberg)