Ein wichtiger Teil des Geschäfts stammt aus dem Strassen-Verzehr und dem kleinflächigen Detailhandel. Dieses wurde ebenso von Einschränkungen getroffen wie das Geschäft mit Hotels und Restaurants.

Der Umsatz sackte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 24,0 Prozent auf 644,2 Millionen Euro ab. Organisch, das heisst unter Ausklammerung von Währungs- und Portfolioeffekten, lag das Minus bei 21,5 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Allein im April sind dabei die Verkäufe im Vorjahresvergleich um knapp die Hälfte eingebrochen.

Das stärkste organische Minus verzeichnete die Gruppe in der Region Europa (-23,6%), während sich Nordamerika (-20,4%) und die Region Rest der Welt (-14,3%) etwas besser hielten. Der Umsatzrückgang in Europa ist vor allem auf die geringeren Verkaufsvolumen zurückzuführen und nur zu einem sehr kleinen Teil auf Preis- bzw. Produktemixeffekte.

Grössere und kleinere Lebensmittelläden seien zwar offen geblieben, der Umsatz sei aber durch Corona-Massnahmen wie Distanz halten und Arbeitseinschränkungen wegen der Sicherheitsmassnahmen ebenso wie durch das Verhalten der Konsumenten beeinträchtigt worden. Diese hätten mehr abgepackte Produkte gekauft und sich auch auf das Backen zu Hause eingerichtet.

Ergebnis deutlich weniger schlecht als befürchtet

Trotz des markanten Einbruchs hat Aryzta die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Der AWP-Konsens sah einen Umsatz von 592,5 Millionen Euro vor.

Mit Blick nach vorne heisst es, dass Covid-19 einen materiellen Einfluss auf das Ergebnis haben werde, dass es für konkrete Aussagen zum Ausmass aber noch zu früh sei. Immerhin hat das Unternehmen im Mai "erste frühe Anzeichen einer Erholung" ausgemacht. Während der vergangenen drei Wochen hätten sich die Umsätze in einem Ausmass verbessert, dass das organische Minus gegenüber dem Vorjahr derzeit lediglich noch bei 33 Prozent liege. Gewinnzahlen veröffentlich Aryzta zum Quartal nicht.

Die Position an Barmitteln, eine Grösse auf die sich das Unternehmen seit kurzem verstärkt konzentriert, lag per 22. Mai bei 389 Millionen Euro und damit minim höher als zum Ende des Berichtsquartals im April. Im Schlussquartal des Geschäftsjahres dürften netto zwar Mittel abfliessen, insgesamt werde das Geschäftsjahr aber mit einer guten Liquiditätssituation abgeschlossen.

Aryzta befindet sich bekanntlich einmal mehr in einer turbulenten Phase. Erst am Vorabend hatte der Konzern auf den Antrag einer Aktionärsgruppe um den Investor Veraison reagiert und eine ausserordentliche Generalversammlung für Mitte August in Aussicht gestellt.

(AWP)