Noch läuft die amerikanische Wirtschaft rund. Das lassen zumindest die schon seit Wochen mehrheitlich besser als erwarteten Nachrichten aus Übersee vermuten.

Geht es nach den Aktienstrategen der Credit Suisse, dann geht der Konjunkturzyklus in den USA im kommenden Jahr allerdings in seine Schlussphase über. Im Hinblick darauf raten die Experten ihrer Anlagekundschaft, auf Wachstumsaktien zu setzen. Ihr Fokus liegt deshalb auf Aktien von Unternehmen mit guten strukturellen Wachstumsaussichten.

Die Schlüsselempfehlungen setzen sich aus den Titeln von Tencent, Baidu, Priceline, ITV, SIIC Environment, Sun Pharmaceuticals, Continental, Halliburton, Pioneer Natural Resources, China Singyes Solar, SAP und Coloplast zusammen. Auffällig ist, dass nicht ein Schweizer Unternehmen auf dieser Liste anzutreffen ist.

Weshalb in strukturelles Wachstum investieren?

Neben der in die Schlussphase übergehenden Wirtschaftsentwicklung in den USA, bereiten den Strategen auch die Wachstumsflaute in anderen Weltregionen und die in der Nähe der Höchststände liegenden Gewinnmargen der Unternehmen Sorgen. Alle diese Faktoren würden für Aktien von Firmen mit einer in Zukunft überdurchschnittlich guten Umsatzentwicklung sprechen, so heisst es bei der Grossbank.

Die Experten haben in diesem Zusammenhang zehn Anlagethemen ausgemacht, welche eine solche Entwicklung erwarten lassen. Strukturell bedingtes Wachstum machen sie in folgenden Bereichen aus:

- Grosse und schnelle Datenspeicherung (SAP, Micron, SanDisk)

- Internetverbundene Automation (Keyence, Emerson, Siemens)

- Resourceneffizienz (Continental, United Technologies)

- Schiefergas-Revolution (Halliburton, Pioneer, Wood Group)

- Wettbewerbsfähigere Solarindustrie (China Singyes, SolarCity)

- Möglichkeiten des Internets voll ausschöpfen (Tencent, Baidu, Priceline)

- Internet-Inhalte (Sony, ITV)

- Umweltschutz in China (SIIC Environment)

- Fortschritte im Gesundheitswesen (Bristol Myers, Roche)

- Überalterung in den Schwellenländern (Sun Pharmaceuticals, Prudential, Coloplast)

Über die Vielzahl von Unternehmen legt die Credit Suisse ihr HOLT-Rahmenwerk, um die attraktivsten Einzelaktien auszuwählen. Das Rahmenwerk verbindet dabei Faktoren wie die Qualität und das Geschäftsmomentum der Firmen.

Insbesondere in den USA sind solche Wachstumsaktien in den vergangenen fünf Jahren deutlich besser gelaufen als der breite Aktienmarkt. Als treibende Kraft fungierte die Hedge-Fonds-Industrie, welche sich von solchen Titeln vermutlich überdurchschnittliche Kurschancen versprach. Dementsprechend stolz ist inzwischen die Bewertung vieler dieser Unternehmen - ein Argument, welches beim Auswahlverfahren der Credit Suisse nur bedingt berücksichtigt wird.