Das sagte Finma-Präsidentin Marlene Amstad, der "SonntagsZeitung". "Wir können solche Instrumente nicht selbst einführen, das muss der Gesetzgeber tun." Es gebe aber politische Vorstösse, die einen solchen Handlungsbedarf thematisierten. "Wir sind daran interessiert, einen möglichst kompletten Instrumentenkasten zu haben, und grundsätzlich offen für neue, effektive Instrumente."

Zuletzt hatten Schlagzeilen rund um die Credit Suisse dafür gesorgt, dass die Politik in der Schweiz verstärkt über Strafen für Banker diskutiert. Der Kollaps des Hedgefonds Archegos Capital kostete die Bank fünf Milliarden Franken. Dazu kamen die Notabwicklung von zusammen mit Greensill geführten Fonds, die Beschattung eines früheren Spitzenmanagers sowie ein Bestechungs- und Betrugsfall.

Amstad sieht zudem höhere Risiken auf dem Hypothekenmarkt, da sich steigende Preise immer mehr von Fundamentaldaten wie der Lohnentwicklung entkoppelten. "Ob die Banken nun aber den antizyklischen Kapitalpuffer vorhalten müssen, ist nicht unser Entscheid, sondern letztlich derjenige des Bundesrats." Die Regierung hatte diese Kapitalpuffer wegen der Pandemie ausgesetzt. "Was wir tun können, ist bei einzelnen Banken Risikozuschläge einfordern, wenn eine Bank zu grosse Risiken bei der Hypothekenvergabe eingeht", sagte die Finma-Präsidentin. "Dieses Instrument setzen wir regelmässig ein, auch in jüngster Zeit." 

(Reuters)