Die vom Medizinaltechnikunternehmen am Vorabend veröffentlichten Zahlen sind überaschend positiv ausgefallen. Gleichwohl gibt es kritische Analystenstimmen.

Die Titel von Alcon liegen um 9.30 Uhr mit 4,9 Prozent im Plus auf 67,28 Franken. Der Leitindex SMI notiert derweil mit 0,14 Prozent im Minus.

Bei der ZKB geht man angesichts des neuen Ausblicks, der vor allem negativere Wechselkurseffekte berücksichtigt, von einer deutlich stärken Belastung der Margen in den kommenden Quartalen aus. Alcon habe zwar im Starquartal mit "hoher Wahrscheinlichkeit" in beiden Segmenten wieder Marktanteile gewonnen, der Wechselkursgegenwind sei aber aktuell stark. Mit Blick auf das Gesamtjahr sei der Konzern aber "definitiv" auf dem Weg, steigende operative Margen einzufahren.

Ebenfalls wohlwollend äussern sich die Experten von Vontobel. Alles in allem sei das Zahlenwerk positiv. Alcon befinde sich aber immer noch in einer Transformationsphase. Die Bank erwartet weitere Verbesserungen in den kommenden Jahren.

Etwas vorsichtiger zeigen sich die Experten von JP Morgan. Sie rechnen vor, dass die angehobene Prognose für den Umsatz um 2 Prozentpunkte und für den Gewinn pro Aktie um 6 Prozentpunkte durch die zusätzliche Belastung durch Währungseinflüsse aufgehoben werde. Schlussendlich bleibe die Prognose damit unverändert, was angesichts der deutlichen Steigerung im ersten Quartal misstrauisch mache. Die Gretchenfrage sei nun, ob das Unternehmen mit der neuen Prognose "nur" vorsichtig sei oder bereits Anzeichen für ein langsameres Wachstum sehe.

So bezeichnen auch die Analysten von Citigroup die neuen Jahresvorgaben als "eher konservativ". Ihres Erachtens weiss die Geschäftsentwicklung der ersten drei Monate aber über sämtliche Produktkategorien hinweg zu überzeugen.

(AWP)