ABB dürfte am Donnerstag einen gesunkenen Reingewinn präsentieren. Er wird bei 872 Millionen Dollar liegen, sagen neun von AWP befragte Analysten voraus. Tiefer als im Vorjahresquartal dürfte auch der Auftragseingang (Konsensschätzung: 8,82 Milliarden Dollar) ausfallen, während der Umsatz (Konsens: 8,16 Milliarden Dollar) gestiegen sein wird. 

Das kurzzyklische Geschäft von ABB dürfte sich im ersten Quartal 2024 gemäss den Erwartungen der Analysten also weiterhin gedämpft entwickelt haben, insbesondere wegen der schwachen Nachfrage im Bereich Robotics & Automation in China. Der Bestellungseingang dürfte entsprechend im Vergleich mit dem sehr starken Vorjahr wegen des Wegfalls von Grossaufträgen im Bereich Process Automation unter dem Vorjahr ausgefallen sein.

Dank des hohen Auftragsbestandes wird aber dennoch ein steigender Umsatz erwartet. Ausserdem gehen die ABB-Spezialisten davon aus, dass sich auch die operative Gewinnmarge (EBITA) im Vergleich zum Vorjahr weiter verbessert hat. Der Reingewinn wiederum könnte wegen des Verlustes in der Division E-Mobility oder wegen einer höheren Steuerquote zurückgegangen sein.

ABB rechnet mit Umsatzwachstum

Für das erste Quartal prognostizierte ABB ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine stabile oder leicht verbesserte operative EBITA-Marge.

Mit Blick auf das laufende Jahr hatte ABB Anfang Februar eine leichte Erhöhung der operativen EBITA-Marge und auch eine Zunahme des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr in Aussicht gestellt. Konkret soll der vergleichbare Umsatz um rund 5 Prozent zunehmen. «Trotz der Unsicherheiten wegen der geopolitischen Situation erwarten wir derzeit ein weiteres Jahr mit guter Performance», liess sich der im Sommer abtretende CEO Björn Rosengren damals zitieren.

Weiter geht ABB für 2024 davon aus, dass der Umsatz durch den über 21 Milliarden schweren Auftragsbestand gestützt wird. Im Projekt- und Systemgeschäft sei mit anhaltend lebhaften Kundenaktivitäten zu rechnen, allerdings gelte es hier, die hohen Vergleichswerte aus dem Vorjahr zu beachten.

Für das Auftragswachstum erwartet ABB für das zweite Semester des laufenden Jahres eine «insgesamt dynamischere» Entwicklung, dies wegen der niedrigeren Vergleichswerte vom zweiten Halbjahr 2023.

Der Aktienkurs ist unter der Ägide von CEO Björn Rosengren markant gestiegen. Ende 2023 wurde das alte Allzeithoch von über 36 Franken aus dem Jahr 2000 geknackt und im vergangenen Februar kosteten die Titel erstmals über 40 Franken. Das neue Allzeithoch liegt mittlerweile bereits bei 42,94 Franken und wurde vor knapp einem Monat markiert.

(AWP)