Zu den wichtigsten Marktthemen der Investmentbank für das nächste Jahr zählen die Stabilisierung des Wachstums, das Aufwärtspotenzial bei zyklischen Aktien und ein „Baby-Bären-Markt“ für Anleihen, sagen Strategen um Lotfi Karoui, Zach Pandl, Kamakshya Trivedi und Jeffrey Currie von Goldman Sachs in einer Notiz.
“Wir sehen Aufwärtspotenzial bei einer ganzen Reihe von konjunktursensiblen Vermögenswerten”, schrieben die Strategen. “Gleichzeitig erwarten wir kein schwungvolles Wachstumsumfeld, das den Dollar stark drücken würde oder zu einem bedeutenden Bärenmarkt für Anleihen führen würde.”
Trotz des Handelskriegs zwischen den USA und China und der Besorgnis über das globale Wachstum sind sowohl Aktien als auch Anleihen im Jahr 2019 dank einer lockereren Geldpolitik der weltweiten Zentralbanken gestiegen. Der MSCI-Index für globale Aktien hat bis Freitag 19 Prozent zugelegt und die Rendite von zehnjährigen Staatsanleihen ist über 90 Basispunkte auf 1,77 Prozent gefallen.
"Angemessene" Renditen aber viele Risiken
Goldman sieht Spielraum, dass zyklische Aktien in den USA und den Schwellenländern weiter an Fahrt gewinnen. Die US-Bank rechnet jedoch damit, dass sich die Rendite der als Benchmark verwendeten Treasuries im nächsten Jahr auf 2,25 Prozent erholen wird.
Der US-Dollar wird angesichts der erwarteten Belebung des globalen Wachstums leicht unter Druck geraten, aber auf handelsgewichteter Basis dürfte der Rückgang auf rund 2% begrenzt sein, heisst es in der Notiz. In China dürften politische Massnahmen den Yuan stützen, Anleihen in lokaler Währung dürften Auftrieb von einer Indexaufnahme erhalten.
Die Verschlechterung der Liquiditätsbedingungen am Markt infolge der Finanzkrise ist nach Ansicht der Strategen nach wie vor eine wichtige Ursache für die Verletzbarkeit von Anlegern.
“Wir erwarten ein moderat besseres Wirtschafts- und Gewinnwachstum und daher angemessene Renditen bei Risiko-Aktiva”, schreiben sie. “Wir sehen aber auch viele Risiken und herausfordernde Bewertungen, so dass das Aufwärtspotenzial begrenzt ist.”
(Bloomberg)