Weil sich die neuen SUV-Modelle des X3 und X4 und andere Stadtgeländewagen weltweit gut verkaufen, stieg der Überschuss im Sommerquartal um mehr als elf Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, wie BMW am Mittwoch in München mitteilte. Das Betriebsergebnis legte sogar um ein Drittel auf 2,3 Milliarden Euro zu und übertraf damit die Erwartungen von Branchenexperten. Ein weiterer Grund des starken Anstiegs war auch ein ungewöhnlich schwaches Geschäft im Vorjahreszeitraum.

"Wir liegen nach den ersten drei Quartalen auf Kurs, um unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen", sagte der neue Konzernchef Oliver Zipse. Anders als Massenhersteller wie Ford, die mit abflauender Kaufbereitschaft der Kunden kämpfen, sieht BMW die Nachfrage nach Oberklassewagen intakt. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Märkte in unserem Segment eine gute Robustheit behalten", sagte Zipse. "Unser Ziel ist es, besser zu sein als das Premiumsegment." Der frühere Produktionsvorstand hatte im August Harald Krüger an der Konzernspitze abgelöst.

Zipse bestätigte Krügers Erwartungen an Absatz und Profitabilität. Demnach soll BMW im Gesamtjahr im Autogeschäft eine Umsatzrendite (Ebit-Marge) von 4,5 bis 6,5 Prozent einfahren. Diese zentrale Kenngröße kletterte im dritten Quartal auf 6,6 Prozent und erreichte damit nach neun Monaten 4,1 Prozent. Der Wert war zu Jahresbeginne durch Rückstellungen für eine mögliche EU-Kartellstrafe belastet worden, gegen die sich BMW aber wehrt.

Starke Nachfrage in China

Die Verkaufzahlen wurden besonders von starker Nachfrage im chinesischen Markt getrieben. Weil der Absatz im dritten Quartal weltweit um 3,6 Prozent auf 613'000 Fahrzeuge zulegte, stieg der Konzernumsatz um 7,9 Prozent auf 26,7 Milliarden Euro. Auch damit übertraf BMW die Markterwartungen. Die Analysten von Barclays bescheinigten den Münchnern "ordentliche" Zahlen. Die Aktie lag am Nachmittag leicht im Plus.

Der Geschäftsverlauf gibt BMW Rückenwind für Investitionen in Elektroautos, Digitalisierung und autonomes Fahren. Der Münchner Autobauer will den Anteil der Autos mit reinem Elektroantrieb und Hybridfahrzeuge bis 2021 auf ein Viertel und bis 2030 auf die Hälfte des Absatzvolumens steigern. Auch damit will BMW die künftig verschärften CO2-Grenzwerte erfüllen, trotz des großen Anteils spritschluckender SUVs. "Definitiv sind Strafzahlungen für uns keine strategische Option", sagte Finanzvorstand Nicolas Peter.

Mit der Quartalsbilanz hebt sich BMW von seinen Konkurrenten ab. Daimler hatte zwar einen Gewinnanstieg präsentiert, aber wie andere Branchenkonzerne einen sorgenvollen Ausblick gegeben. Audi hatte zuletzt seine Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr bekräftigt, allerdings sein Absatzziel etwas zurückgeschraubt.

(Reuters)