Der Umsatz der Gruppe sank in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahr um knapp einen Drittel auf 121,3 Millionen Franken, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Der Auftragseingang gab mit einem Minus von 23 Prozent auf 175,7 Millionen etwas moderater nach.

Das erste Halbjahr sei geprägt gewesen von einem sehr tiefen Bestellungseingang aus der Automobilindustrie; der Ausbruch der Corona-Pandemie habe die Situation dann noch verschärft, schreibt Mikron zum Semester. Insbesondere dem Maschinenbau des Geschäftssegments Machining Solutions sowie dem Automationsstandort in Berlin habe der massive Nachfrageeinbruch zu schaffen gemacht.

Ergebnis tiefrot

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT war mit einem Verlust von 5,7 Millionen Franken negativ, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 7,5 Millionen ausgewiesen wurde. Unter dem Strich verbuchte das Bieler Unternehmen einen Nettoverlust von 24 Millionen Franken, nach einem Gewinn von 4,7 Millionen vor Jahresfrist.

Der EBIT wurde von Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit den angekündigten Restrukturierungsmassnahmen belastet. Insgesamt wurden dafür Kosten in der Höhe von 15,9 Millionen Franken gebucht.

Um dem Abschwung zu begegnen hat Mikron für das Maschinenbaugeschäft ein Restrukturierungsprogramm mit einer deutlichen Reduktion der Kapazitäten in Angriff genommen. Im Geschäftssegment Automation trennte sich Mikron per 1. Juli 2020 von den beiden ausschliesslich für die Automobilindustrie tätigen Standorten Berlin und Kaunas.

Personalabbau und Kurzarbeit

Mit den beschlossenen Restrukturierungen und den bereits zuvor ergriffenen Massnahmen sowie wegen dem Verkauf des Standorts Berlin werde sich der Personalbestand im zweiten Semester um rund 120 Mitarbeitende reduzieren. Parallel zum Personalabbau gelte im Segment Machining Solutions bis auf weiteres teilweise Kurzarbeit.

Für den weiteren Ausblick gibt sich das Unternehmen zurückhaltend. Eine Prognose für das zweite Semester sei angesichts der nicht abschätzbaren Entwicklung der Corona-Pandemie, der allgemeinen Unsicherheit in der Automobilindustrie und wegen genereller politischer Risiken sehr schwierig, heisst es. Mit einer raschen Erholung der Automobilindustrie sei nicht zu rechnen. Einen weiterhin guten Geschäftsgang verspricht sich das Unternehmen aber vom Marktsegment Pharma- und Medizinaltechnik.

Insgesamt dürfte im zweiten Halbjahr ein Verlust auf Stufe EBIT vor Restrukturierungskosten in der Grössenordnung des ersten Semesters resultieren. Die erwarteten Kosten der Restrukturierung sind in der Halbjahresrechnung vollständig erfasst, so dass das zweite Halbjahr damit nicht belastet wird.

(AWP)