Wegen der Chipkrise dürften  7,7 Milionen weniger Fahrzeuge gebaut werden, so die Unternehmensberatung AlixPartners, fast doppelt soviel wie die vorherige Schätzung von 3,9 Milionen Fahrzeugen Ausfall. Die Halbleiterverfügbarkeit hat sich sogar noch verschlechtert, da die Lagerbestände der Autohersteller nun aufgebraucht sind und andere Branchen nichts mehr entbehren können.

«Es gibt nichts mehr zu holen»

"Das Fass ist leer, es gibt nichts mehr zu holen", so Dan Hearsch von AlixPartners Automotive and Industrial Practice, in einem Interview. "Der Umsatz wird leiden. Er hat bisher nicht gelitten, weil genügend Lagerbestände vorhanden waren. Die sind jetzt aus." Die Lieferkrise sei "die langwierigste, die die Branche je erlebt hat", sie ist "sicherlich die weitreichendste. Sie ist überall. Sie betrifft jeden."

Zahlreiche Automobilhersteller haben bereits gewarnt, dass die Probleme die Ergebnisse im dritten Quartal beeinträchtigen könnten. Zuletzt schlug die Lkw-Sparte der Volkswagen, Traton,  Alarm. Wichtige Lieferzentren in Südostasien sind von Fabrikschliessungen betroffen, da sich Covid-19-Ausbrüche ausbreiten. Es dauert inzwischen beispiellose 21 Wochen, um Chip-Bestellungen zu erfüllen. Manager aus der Branche prognostizieren, dass der Engpass jahrelang anhalten könnte.

Angesichts der zahlreichen Unsicherheiten für die Branche könnte die Alix-Prognose für die finanziellen Belastungen der Branche auch noch weiter nach oben korrigiert werden. "Offen gesagt, es wird nicht besser", sagte Hearsch. "Die Leute stellen sich darauf ein, dass es viel länger dauern wird, als wir alle dachten."

(Bloomberg)