In einem Interview mit dem Tages-Anzeiger sagt Axel Lehmann, er übernehme sein Amt als Präsident der Credit Suisse, um die CS wieder in ruhigere Bahnen zu lenken. Er sei sehr zuversichtlich, dass auch die Grossaktionäre der Bank die Rücktrittsentscheidung António Horta-Osórios und den Personalwechsel aktzeptieren würden.

Lehmann weist die Frage, ob er ein Übergangspräsident sei, zurück. Solange die Bank ihn brauche und die Aktionäre ihn stützten, werde er das Präsidium führen. "Also geben Sie mir bitte ein paar Jahre, bevor Sie über meinen Rücktritt spekulieren."

Jetzt müsse die Bank nach vorn schauen. Sie sei nun in einer Aufbauphase. Dabei wolle er auf das aufbauen, was die Credit Suisse als Marke nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Asien, Grossbritannien und den USA darstelle.

CS soll eine eigenständige Bank bleiben

Lehmann betonte, die Bank setze weiter auf ihre Strategie, die sich auf das Schweizer Geschäft und die Vermögensverwaltung stütze. "Das Signal an den Markt ist, dass wir die Zukunft der CS als eigenständige Bank sehen." 2022 müsste die CS Quartal für Quartal Ergebnisse liefern.

Es werde keine neue Strategie der Bank geben, man werde sich auf die Umsetzung konzentrieren. "Ein zentrales Thema ist die Verbesserung der Risikosysteme."

Auf die Frage, ob er auch an Thomas Gottstein als CEO festhalten werde, anwortet Lehmann: "Wir brauchen nun Kontinuität und Ruhe." Als Thomas Gottstein die Leitung übernommen habe, sei dies eines der anspruchsvollsten Mandate der Bankenbranche gewesen.

"Bei den Tiefschlägen von Greensill und Archegos war es ein Vorteil, jemanden als CEO zu haben, der tiefe Kenntnisse der Bank und ihrer Geschäfte hat." Auf diese Erfolgsfaktoren werde man auch in Zukunft setzen.

(AWP)