Der Ausblick bleibt zudem vage. Um 10:15 Uhr verlieren die Aryzta-Titel rund 3,0 Prozent auf 0,71 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am SPI um 0,2 Prozent nachgibt. Die Papiere des Tiefkühlbackwarenherstellers haben seit Jahresbeginn bereits bis zum Montagabend rund ein Drittel verloren. Von den Jahreshöchstkursen von Anfang Mai bei 1,5645 Franken aus betrachtet hat sich der Aktienkurs sogar mehr als halbiert.

In Analystenkreisen werden die Resultate von Aryzta im Geschäftsjahr 2018/19 in ersten Kommentaren als gemischt bezeichnet. Positiv werden zwar die Profitabilitätsverbesserungen aufgenommen. Die Margenverbesserungen seien wohl dank Kosteneinsparungen, tieferen Rohstoffkosten und einem besseren Preismix erzielt worden, schreibt die UBS. Allerdings könnten diese für Investoren wohl die schwache Umsatzentwicklung nicht ganz ausgleichen.

Laut Vontobel wirkten sich die Preiserhöhungen wie befürchtet negativ auf das Volumenwachstum aus. Die Umsätze in Nordamerika hätten sich noch schlimmer als befürchtet entwickelt. Das bestätigte die These, dass Aryzta Marktanteile im Detailhandel und Foodservice verliere. Gerade der französische Konkurrent Bridor trete am Markt sehr aggressiv auf.

Verhaltener Ausblick 

Baader Helvea relativiert derweil, dass der Kursrückgang in den letzten Monaten noch schwächere Ergebnisse hätte vermuten lassen können. Zudem sei das Einlösen der EBITDA-Verbesserung wichtiger als das Verfehlen der Wachstumserwartungen. Diese könnten schliesslich auf das Aufgaben margenschwacher Geschäfte zurückzuführen sein.

Ein Knackpunkt für die Investoren dürfte vor allem der Ausblick sein. Dieser wird von fast allen Experten - mit einer Ausnahme - als schwach beurteilt. Der Ausblick sei unverbindlich, heisst es etwa bei der CS. Bei Baader Helvea wird das als Zeichen der Schwäche gewertet.

Eine andere Meinung vertritt hier einzig die ZKB: "Wie von uns erwartet gibt Aryzta eine solch mutige Prognose im jetzigen Zeitpunkt nicht, um möglichst weiteren künftigen Enttäuschungen vorzubeugen." Wichtig sei, dass 2019/20 eine Verbesserung gelinge.

(AWP)