Der Druck auf das Management des angeschlagenen Backwarenherstellers Aryzta dürfte steigen. Die als aktivistische Aktionärin bekannte Beteiligungsgesellschaft Veraison und die spanische Cobas Management bilden nun eine Aktionärsgruppe mit gemeinsam über 17,3 Prozent, die sich "aktiv für Verbesserungen in der Gesellschaft" einbringen will.

Aus Sicht der Aktionärsgruppe werden die Aryzta-Aktien derzeit zu einem deutlichen Abschlag zum Unternehmenswert gehandelt, teilte Veraison am Mittwoch mit. Nun müsse das Vertrauen in Aryzta wiederhergestellt werden. Nur so könne das Unternehmen wieder "Werte für alle Stakeholder schaffen". Im laufenden Jahr hat die Aryzta-Aktie rund 64 Prozent an Wert verloren.

Aryzta soll nun nach Ansicht der Aktionärsgruppe "stärker fokussieren", die Komplexität der Gruppe müsse deutlich reduziert werden. Die Lebensmittelindustrie biete auch im aktuell von Covid-19 geprägten Umfeld ein nachhaltiges Wertschaffungspotenzial, zeigen sich die Investoren überzeugt.

Hoffnung auf Dialog

Die Aktionärsgruppe hoffe, in einem "konstruktiven Dialog mit dem Unternehmen" die notwendigen Veränderungen herbeiführen zu können und Aryzta damit wieder auf ein solides Fundament zu stellen, schreibt die Beteiligungsgesellschaft weiter. Veraison wolle dabei eine führende Rolle einnehmen.

Bereits in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die als aktivistische Aktionärin bekannte Veraison eine Beteiligung an Aryzta gekauft hat. Veraison sei vom "langfristigen Wertpotential von Aryzta überzeugt", sagte Veraison-Mitgründer Gregor Greber bereits vor Wochenfrist gegenüber AWP.

Veraison hält laut den jüngsten Publikationen der Börse SIX einen Anteil von knapp 7 Prozent am Backwarenhersteller, während Cobas auf etwas über 10 Prozent der Aryzta-Aktien kommt.

(AWP)