Die UBS erwägt, das bestehende System rund um die Sparte "Global Family Office" über den Haufen zu werfen: Es teilt den Gewinn zwischen den beiden Sparten "Wealth Management" und dem "Investment Banking" auf Basis unterschiedlicher Produkte und Dienstleistungen auf. Es könnte durch eine feste Vereinbarung ersetzt werden, die Transaktionen zwischen den beiden Bereichen regelt, berichten Insider. Noch wurden keine Entscheidungen getroffen, was zum Teil daran liegt, dass sich die Leiter der beiden Sparten noch nicht einig sind.

Das Global Family Office, das sich um die superreichen Kunden der Bank kümmert, stehe im Mittelpunkt der Gespräche, so die Personen. Der Bereich wird von Joe Stadler geleitet, der als grosser Gewinner einer Umstrukturierung der Bank vor zwei Jahren galt. 

Inzwischen sind die Leiter des Wealth Managements, Iqbal Khan und Tom Naratil, unglücklich darüber, dass das GFO in der Regel die Hälfte seines Gewinns mit der Investmentbank teilt, sagen die Personen. Die UBS hat noch nicht entschieden wie die übergreifende Vereinbarung genau aussieht; am Ende könnte jedoch das GFO in seiner heutigen Form aufgelöst werden, hiess es.

Ein Sprecher von UBS lehnte eine Stellungnahme ab.

Grösste Veränderung unter Hamers

Sollten die Änderungen umgesetzt werden, wäre dies eine der grössten Veränderungen innerhalb der Bank unter Chief Executive Officer Ralph Hamers, der vor einem Jahr das Ruder von Sergio Ermotti übernommen hat. Hamers möchte, dass die Bank stärker abteilungsübergreifend arbeitet. Doch Änderungen des bestehenden Systems könnten alte Rivalitäten zwischen Investmentbank und Wealth Management wieder aufleben lassen.

Die Spekulationen über das GFO haben in den letzten sechs Monaten zugenommen, nachdem die Zukunft des Bereichs in Strategiesitzungen im Sommer ein Diskussionsthema war, so die Personen.

Die Strategie der Bank beruhte in den letzten zehn Jahren darauf, den Superreichen auch Zugang zu anspruchsvollen Investmentbanking-Dienstleistungen anzubieten. Nun diskutieren die Führungskräfte einfachere Alternativen. Mit einer neuen Vereinbarung könnte das Wealth Management einen Teil des Gewinns für sich beanspruchen, der derzeit an die Investmentbank abgeführt wird, so die Personen.

(Bloomberg)