Die krisengeplagte Credit Suisse steuert auf den dritten Quartalsverlust in Folge zu. Die Auswirkungen des schwierigen Marktumfeldes hätten zusammen mit dem anhaltend tiefen Niveau der Kapitalmarktemissionen sowie der Ausweitung der Kreditspannen die finanzielle Entwicklung der Investmentbank in den Monaten April und Mai belastet, teilte die Schweizer Grossbank am Mittwoch mit. Dies werde wahrscheinlich zu einem Verlust für diesen Bereich und zu einem Verlust für den Konzern im zweiten Quartal 2022 führen.

Die Aktie der Credit Suisse fällt im vorbörslichen Handel bei Julius Bär um über 3 Prozent.

Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte bekräftigte Credit Suisse, dass 2022 ein Übergangsjahr werde. "Angesichts des Wirtschafts- und Marktumfelds beschleunigen wir unsere Kosteninitiativen über die gesamte Gruppe hinweg mit dem Ziel, ab 2023 eine Maximierung der Einsparungen zu erzielen", hiess es in der Mitteilung. Einzelheiten werde die Bank bei einer Investorenveranstaltung am 28. Juni bekanntgeben.

An der Strategie wolle das Institut nicht rütteln. Auf kurze Sicht beabsichtige Credit Suisse, mit einer Quote des harten Kernkapitals (CET1) von rund 13,5 Prozent zu arbeiten. Bis zum Jahr 2024 peile die Bank weiterhin eine Kernkapitalquote von mehr als 14 Prozent an.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vergangenen Woche berichtet, dass die Bank Insidern zufolge Massnahmen zur Stärkung des Kapitals prüft. Eine Option sei dabei eine Kapitalerhöhung. Im ersten Quartal hatte das Institut bereits einen Verlust von 273 Millionen Franken eingefahren, in den drei Monaten davor einen Fehlbetrag von 2,1 Milliarden Franken.

Auch die Volatilität des Marktwerts der Beteiligung an der Allfunds Group beeinflusse das Ergebnis negativ, so die Credit Suisse.

Als Antwort werde die Bank ihre Kosteninitiativen beschleunigen. Mehr Details sollen am 28. Juni bei einem Investorentag erläutert werden. Kurzfristig werde man mit einer harten Kernkapitalquote von 13,5 Prozent im Konzern arbeiten. Bis 2024 sollen mehr als 14 Prozent erreicht werden. 

(Reuters/Bloomberg/cash)