Die Credit Suisse hat im vergangenen Jahr erstmals seit 2014 wieder Gewinn gemacht. Das vierte Quartal war indes - wie auch bei der Konkurrenz - sehr schwierig und geprägt von Volatilität und einer geringen Kundenaktivität.

Im Geschäftsjahr 2018 erzielte die Grossbank einen Vorsteuergewinn von 3,41 Milliarden Franken nach 1,79 Milliarden im Vorjahr. Der Reingewinn erreichte 2,06 Milliarden nach einem Verlust von 983 Millionen Franken. In den vorangegangenen drei Jahren war es wegen verschiedener Sonderfaktoren jeweils zu Milliardenverlusten gekommen.

Die Aktionäre sollen in den Genuss einer Ausschüttung in bar von 0,2625 Franken je Aktie aus Kapitaleinlagereserven kommen. Im Vorjahr hatte es 0,25 Franken pro Aktie gegeben. Analysten hatten allerdings mit 0,29 Rappen gerechnet. 

Die Aktie der Credit Suisse steigt am Donnerstag an der SIX im frühen Handel um 1,4 Prozent. 

Im vierten Quartal 2018 erzielte die Grossbank einen Vorsteuergewinn von 628 Millionen nach 141 Millionen 2017. Der Reingewinn lag noch bei 292 Millionen Franken nach einem Verlust von 2,13 Milliarden Franken im Vorjahr. Damals hatten hohe Wertberichtigungen wegen der US-Steuerreform von Donald Trump das Ergebnis deutlich in die roten Zahlen gedrückt.

Die Erträge waren im vierten Quartal mit 4,80 Milliarden Franken tiefer als im Vorjahr. Bei einem ebenfalls rückläufigen Geschäftsaufwand von 4,11 Milliarden ergibt sich ein Verhältnis aus Kosten und Erträgen (Cost/Income-Ratio) von 85,6 Prozent. Das heisst, die Bank gibt für jeden eingenommen Franken nicht ganz 86 Rappen aus.

Markterwartungen übertroffen

Mit den Gewinnzahlen hat die Credit Suisse die Markterwartungen übertroffen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Analysten hatten im Vorfeld mit einem Gewinn vor Steuern von 363 Millionen und einem Reingewinn von 214 Millionen gerechnet.

Der Bank flossen im vierten Quartal Nettoneugelder in Höhe von lediglich 0,5 Milliarden Franken zu verglichen mit 16,6 Milliarden im dritten Quartal. Die verwalteten Vermögen wurden per Ende Dezember 2018 mit 1'347 Milliarden Franken ausgewiesen und damit fast 60 Milliarden tiefer als noch Ende September.

Nach dem schwierigen vierten Quartal 2018 und einem besonders schwierigen Dezember habe sich im laufenden Jahr bereits eine Verbesserung eingestellt, heisst es von der Bank. "Nachdem sich in den ersten sechs Wochen des Jahres 2019 eine Normalisierung abgezeichnet hat, ist das Handelsumfeld nun nicht mehr so ungünstig wie im vierten Quartal 2018, jedoch immer noch schwieriger als im ersten Quartal 2018."

Angesichts der Bedenken über einen Regierungsstillstand in den USA, den Handelskrieg zwischen den USA und China sowie dem Brexit sei die weitere Entwicklung im restlichen ersten Quartal und im laufenden Jahr mit hoher Unsicherheit verbunden, so die Aussage mit Blick in die Zukunft.

(cash/AWP/Reuters)