Sie hatte geheime Dokumente an ihrem damaligen Ehemann Pierin Vincenz weitergeleitet. Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Freitag einen Bericht von Radio SRF. Demnach informierte Ceregato 2018 den damals bereits seit zwei Jahren nicht mehr amtierenden ehemaligen Raiffeisen-Chef Vincenz via Whatsapp über Strategiepapiere.

Vincenz war zu dem Zeitpunkt noch Anteilseigner und Verwaltungsratspräsident der Raiffeisen-Tochter Investnet. Er war aber für die Bank ein Reputationsrisiko geworden. Raiffeisen wollte die Verbindung deshalb auflösen und beriet über die Art und Weise, wozu sie sich von einer Anwaltskanzlei ein Strategiepapier erstellen liess.

Die entsprechenden Unterlagen galten als geheim, damit Vincenz nicht seine Verteidigungsstrategie nach ihnen ausrichten konnte. Das entsprechende E-Mail ging auch an den Generalsekretär der Bank. Und von dort geriet es in die Hände Ceregatos.

Diese hatte ihren Raiffeisen-Posten damals bereits geräumt, war aber weiterhin bei der Bank angestellt. Neben der Geldstrafe von 180 Tagsätzen zu 90 Franken und der Busse muss Nadja Ceregato auch die Verfahrenskosten von rund 37'000 Franken übernehmen.

(AWP)