Den Kollaps des Hedgefonds Archegos Capital bekommt auch die UBS zu spüren. Der Zahlungsausfall drückte den Gewinn der grössten Schweizer Bank im ersten Quartal 2021 um 434 Millionen Dollar, wie die UBS am Dienstag mitteilte. Dank guter Erlöse im Kerngeschäft mit reichen und superreichen Privatkunden verdiente das Institut unter dem Strich dennoch mehr als in der Vorjahresperiode. Der Gewinn stieg um 14 Prozent auf 1,82 Milliarden Dollar. 

Nach dem Beginn des Handels fällt der Aktienkurs um 3,2 Prozent. Konkurrentin Credit Suisse fällt um 0,2 Prozent. Der Gesamtmarkt ist de facto unverändert.

Die UBS hat im ersten Quartal von der guten Entwicklung an den Finanzmärkten profitiert und mehr verdient als im Vorjahr. Ein noch besseres Ergebnis wurde indes durch einen Verlust im Zusammenhang mit dem US-Hedgefund Archegos verhindert.

Nun also auch die UBS. Wie bereits im Markt spekuliert, ist auch die grösste Schweizer Bank von der Pleite des US-Hedgefund Archegos betroffen. Der Verlust ist mit 774 Millionen US-Dollar beträchtlich, allerdings deutlich geringer als die 5 Milliarden bei der Credit Suisse. Den Reingewinn der UBS schmälert der Zusammenbruch von Archegos noch um 434 Millionen.

Trotz dieses grossen Verlustes verdiente die UBS in der Periode von Januar bis März 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor Steuern erzielte sie einen Gewinn von 2,3 Milliarden nach 2,0 Milliarden im entsprechenden Vorjahreszeitraum, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Die Schätzungen von Analysten gemäss AWP-Konsens wurden damit nicht ganz erreicht, was angesichts des Verlustes in den USA allerdings nicht überrascht.

Kunden sind sehr aktiv

Die gute Stimmung an den Finanzmärkten und die jüngste Konjunkturerholung lassen sich bei den Erträgen ablesen, die um 10 Prozent auf 8,7 Milliarden US-Dollar zulegten. Bei Aufwendungen von 6,4 Milliarden ergibt sich eine Cost-/Income-Ratio von 73,8 Prozent. Diese für Banken wichtige Kennzahl war damit besser als der eigene Zielwert von 75 bis 78 Prozent.

Alle Kundensegmente hätten rekordhohe Aktivitäten verzeichnet, zeigte sich der neue CEO Ralph Hamers grundsätzlich erfreut. Tief enttäuscht gab er sich zum Verlust in den USA. "Wir nehmen dies sehr ernst", so Hamers wörtlich. Die Bank führe eine detaillierte Prüfung der entsprechenden Prozesse im Riskmanagement durch und ergreife geeignete Massnahmen, um solche Vorfälle künftig zu vermeiden.

Dank anhaltender Neugeldzuflüsse kletterten die verwalteten Vermögen um mehr als 100 Milliarden Dollar auf 4,2 Billionen Dollar. Hinzu kamen die günstigen Marktbedingungen und die aufgehellte Anlegerstimmung. "Unter dem Strich verzeichneten wir in all unseren Kundensegmenten rekordhohe Aktivitäten", erklärte der neue Konzernchef Ralph Hamers.

Für das laufende zweite Quartal rechnet das UBS-Management im Vergleich zur abgelaufenen Periode mit einer sich abschwächenden Kundenaktivität. Dies dürfte die Ertragslage beeinflussen.

(AWP/Reuters/cash)