Der weltgrösste Vermögensverwalter schafft den höchsten Rang Group Managing Director ab, wie es in einer der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag vorliegenden Mitteilung von Hamers an die Belegschaft heisst. Ein Bank-Sprecher bestätigte die Mitteilung. Ab dem 1. Januar 2022 würden alle, die derzeit die Ränge Group Managing Director, Divisional Vice Chairperson und Regional Group Chairperson innehätten, zu Managing Directors zurückgestuft. Dies gelte auch für die Mitglieder der Konzernleitung.

Die Funktionen, Verantwortlichkeiten und übrigen Titel würden allerdings nicht angetastet. Auch die Vergütungskonditionen blieben unverändert, wie eine mit der Sache vertraute Person ergänzte.

"Wir vereinfachen die Entscheidungsfindung, indem wir Hierarchiestufen abbauen", hiess es in der Mitteilung unter den Überschrift "Vereinfachung fängt oben an". Die UBS hat damit in Zukunft statt sieben noch sechs Hierarchiestufen. "Dies ist ein logischer Schritt in unserer Entwicklung auf dem Weg hin zur Vereinfachung und zum Denken als eine Firma", erklärte Hamers den Schritt.

Mit der Einführung des Titels Group Managing Director im Jahr 2010 habe die Bank eine Gruppe von Führungskräften benennen wollen, die die bereichsübergreifende Zusammenarbeit vorleben sollten. Inzwischen sei die UBS tatsächlich zu einer Firma geworden.

Bereits zwei Management-Ebenen gestrichen

Dem Insider zufolge sind gegenwärtig rund 115 Personen Teil des exklusiven Clubs der Group Managing Director, die zumeist auch zu den Spitzenverdienern der Bank gehören. Insgesamt beschäftigt das Institut gut 71'000 Mitarbeiter.

Laut dem Memo ist das Geldhaus dabei, die Struktur der Ausschüsse zu vereinfachen und ein stärkeres Gewicht auf die Eigenverantwortung der Mitarbeiter zu legen. Zudem reduziere die Bank die Anzahl der Richtlinien alleine im laufenden Jahr um ein Viertel.

Im Schweizer Geschäft hat die UBS bereits zwei Management-Ebenen gestrichen. Im Rahmen des Programms "Agile@UBS" sollen Mitarbeiter in funktionsübergreifenden Teams zusammenarbeiten. Gegenwärtig arbeiteten rund 3000 Personen auf diese Weise. Später soll der Ansatz, den Hamers bereits als Chef der niederländischen ING praktiziert hatte, auf weite Teile des Unternehmens ausgeweitet werden.

"Wir müssen schneller werden, wir müssen einfacher werden und wir müssen auch für unsere Kunden relevanter werden", sagte Hamers Ende Oktober bei der Vorlage der Quartalszahlen. 

(Reuters)