Die Geschäftsleitung der UBS plant die Schliessung einer Vielzahl von Filialen in der Schweiz. Über 50 von 300 Filialen sollen verschwinden, wie Insideparadeplatz (IP) am Montag schreibt. Der Blog zitiert dabei einen "Insider".

Die Bank lehnte gegenüber dem Blog zunächst eine Stellungnahme ab. In einer E-Mail an die Medien nimmt die Bank am Montagmorgen nun doch Stellung. Der Artikel auf IP sei "falsch": "Wir haben nicht 300 Filialen, sondern rund 240. Zudem äussern wir uns nicht zu den Gerüchten betreffend den 50 Geschäftsstellen", schreibt ein UBS-Medienverantwortlicher in der E-Mail.

"Wir überprüfen unser Geschäftsstellennetz regelmässig vor dem Hintergrund der sich verändernden Kundenbedürfnisse", so der UBS-Sprecher weiter. "Traditionell waren Geschäftsstellen der primäre Anlaufpunkt für alle Kundenanliegen. In Zukunft wird die Rolle der Geschäftsstelle deutlich fokussierter sein." Im Vordergrund stehen werde die Beratung auf komplexen und für den Kunden sehr bedeutenden Themen wie Vorsorge oder Kauf eines Eigenheims. 

Digitalisierungsexperte Ralph Hamers seit heute UBS-CEO

Ähnliches schrieb am Montag zuvor schon IP. An den UBS-Schaltern gehe es in Zukunft vor allem um die "komplexen" Geschäfte und um solche, bei denen die Summen hoch seine wie zum Beispiel Immobilienkäufe. Auch die Vorsorge hat Priorität bei der persönlichen Beratung. Der Rest lande im Online-Bereich und dem angehängten Callcenter.

Am heutigen Montag ist Ralph Hamers die Nachfolge von Sergio Ermotti als UBS-Chef angetreten. Aktiv in der Geschäftsleitung ist der Holländer und Digitalisierungsspezialist, der die Bank ING modernisiert hatte, aber schon seit zwei Monaten. Schon seit Sommer laufen gerüchtehalber intern Vorbereitungen für einen grösseren Umbau bei der UBS Schweiz. Der Plan heisst intern "Projekt Letzi".

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Bereits im August hatte die Credit Suisse (CS) die Ausdünnung ihres Schweizer Filialnetzes bekannt gegeben. Dieses soll auf 109 Filialen gegenüber derzeit 146 Standorten gekürzt werden. Damit sollen ab 2022 jährliche Kosteneinsparungen von 100 Millionen Franken erreicht werden. Im Kanton Aargau, wo die CS und die Neue Aargauer Bank zusammen derzeit noch 30 Geschäftsstellen betreiben, sollen nach der Zusammenlegung noch 12 Filialen übrig bleiben.

(cash)