Wieviel Geld die einzelnen Mitarbeiter bekommen, sollen sie kommende Woche erfahren, sagte eine mit den Plänen vertraute Person. JP Morgan legt am Dienstag seine Zahlen vor.

Beflügelt durch die US-Steuerreform, das Wirtschaftswachstum und die steigenden Zinsen in den USA dürfte die größte amerikanische Bank ein kräftiges Gewinnplus ausweisen: Im Schnitt rechnen Analysten für 2018 mit einem Überschuss von gut 31 Milliarden Dollar, nach 24,4 Milliarden im Vorjahr. Im Investmentbanking, in dem traditionell die höchsten Boni gezahlt werden, konnte die Bank nach Daten von Refinitiv die Gebühreneinnahmen gegen den Branchentrend um 0,6 Prozent auf sieben Milliarden Dollar steigern und verteidigte den ersten Platz in der Rangliste.

Viele andere Banken mussten in der Paradedisziplin dagegen Federn lassen, die Branche insgesamt nahm im Investmentbanking laut Refinitiv vier Prozent weniger ein. Zu den größten Verlierern zählte die Deutsche Bank, die im Investmentbanking zahlreiche Stellen strich und deren Gebühreneinnahmen hier um fast 13 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) einbrachen.

Deutsche Bank: weniger Boni

Das werden die Mitarbeiter des Frankfurter Instituts auch im Geldbeutel spüren, der Bonustopf soll Finanzkreisen zufolge schrumpfen. Er werde um mehr als zehn Prozent gekürzt, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Für 2017 hatte die Bank insgesamt 2,3 Milliarden Euro an variabler Vergütung ausgeschüttet. Eine endgültige Entscheidung ist den Insidern zufolge aber noch nicht gefallen und hänge vom Abschneiden der Bank im vierten Quartal ab, in dem unter anderem eine Geldwäsche-Razzia und der Absturz des Aktienkurses die Deutsche Bank belasteten. Von der Bank befragte Analysten rechnen für das Schlussquartal im Schnitt mit einem Verlust von 242 Millionen Euro. Die Führungsspitze hat in den vergangenen Monaten gebetsmühlenhaft wiederholt, dass die Bank ihr Kostenziel von 23 Milliarden Euro für 2018 einhalten werde - dabei sind die Boni eine Stellschraube.

(Reuters)