Die US-Industrie hat ihre Talfahrt im Oktober überraschend beschleunigt. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor sank auf 48,7 Punkte, nach 49,1 Zählern im Vormonat, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Montag zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg auf 49,5 Zähler gerechnet. Das Barometer blieb damit den achten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Auf das Verarbeitende Gewerbe entfallen gut zehn Prozent der Wirtschaftsleistung der USA.

«Insgesamt bleibt die Perspektive des Sektors getrübt», meint Helaba-Experte Ralf Umlauf. Die Zinssenkungserwartungen, die nach dem jüngsten Zinsentscheid in den USA deutlich nachgelassen hatten, würden nun wohl wieder etwas verstärkt.

Die Notenbank hat den Leitzins zuletzt um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent heruntergesetzt. Es war bereits der zweite Schritt nach unten in Folge. Eine weitere Senkung im Dezember sei jedoch keineswegs «ausgemachte Sache», betonte Zentralbankchef Jerome Powell nach dem Zinsentscheid. Die Fed stochere aufgrund des Regierungsstillstandes zurzeit im Nebel, meint VP Bank-Chefvolkswirt Thomas Gitzel. Es fehlten die relevanten Daten für die Ausrichtung der Geldpolitik.

(Reuters)