"Wir, als Aufseher und Zentralbanken in der EU, unterstützen sehr stark eine vollständige, rechtzeitige und konsistente Umsetzung aller Aspekte dieses Rahmenwerks," schrieben sie in dem am Dienstag veröffentlichten Brief. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Bundesbankchef Jens Weidmann, Italiens Notenbankchef Ignazio Visco und Spaniens Notenbank-Gouverneur Pablo Hernandez de Cos. Unter den grossen EU-Ländern ist allein Frankreich nicht vertreten.

Das neue Regelwerk - auch als Basel-III-Reform bekannt - beinhaltet unter anderem schärfere Kapitalvorschriften für Banken. Hart gerungen wurde insbesondere um die sogenannten internen Modelle, mit denen Grossbanken ihren Kapitalbedarf ermitteln. Die Reform sieht vor, den Einsatz solcher internen Modelle künftig zu begrenzen - was zumeist unter dem Stichwort "Output-Floor" diskutiert wird. Die Bankenbranche hatte in den vergangenen Monaten starke Lobbyarbeit betrieben, um die Kapitalanforderungen aufzuweichen. Mitte Juni hatte noch kein Gesetzesvorschlag der EU-Kommission für die Umsetzung vorgelegen.

Der Output-Floor solle wie vereinbart umgesetzt werden, hiess es in dem Brief. Auch der standardisierte Ansatz zu den Kreditrisiken solle wie global vereinbart angewendet werden. Drittens sollten EU-spezifische Abweichungen möglichst gering gehalten werden. "Die Pandemie zeigt, dass robustere Banken besser in der Lage sind, die Realwirtschaft zu unterstützen, selbst in Krisenzeiten," heisst es in dem Schreiben. 

(Reuters)