Die Investmentstrategin, deren optimistische Börsenprognosen sie zu einem der Gesichter der Hausse der 1990er Jahre machten, wird Ende des Jahres ausscheiden. Ab Januar wird die 69-jährige Professorin an der Columbia Business School in New York.

Cohen machte sich einen Namen, indem sie den Bullenmarkt der 1990er Jahre vorhersagte. 1998 und 1999 wurde sie vom Fachblatt Institutional Investor als Top-Strategin ausgezeichnet. In dieser Zeit kam es zum ersten Technologieboom, und Cohens Bekanntheitsgrad stieg, als sie ihn vorhersagte.

"Die Märkte der 1990er Jahre korrekt zu prognostizieren, war natürlich sehr schön", sagte Cohen 2017. "Aber der Grund dafür, richtig gelegen zu haben, war noch befriedigender, und das war die Erkenntnis, dass in der US-Wirtschaft strukturelle Veränderungen im Gange waren." Im März 2000, auf dem Höhepunkt des Marktes, empfahl Cohen ihren Kunden zum ersten Mal seit Januar 1999, ihr Engagement in Aktien, einschliesslich Technologieunternehmen, zu reduzieren. Die daraus resultierende Aktienschwäche wurde vom Wall Street Journal als "Abby-Effekt" bezeichnet.

Als das Platzen der Dot-Com-Blase und die Terroranschläge vom 11. September die USA in die Rezession stürzten, hatte Cohen dies - wie viele andere auch - indessen nicht vorhergesehen, ebenso wie die Finanzkrise 2008.

"Abby spielte eine entscheidende Rolle beim Ausbau unserer Investment-Analyse auf der ganzen Welt und diente der Division in zahlreichen Führungspositionen", erklärte Goldman-Chefökonom Jan Hatzius. "Sie war eine einflussreiche Persönlichkeit in unserem Unternehmen und in der gesamten Finanzbranche"

(Bloomberg/cash)