Das japanische Beteiligungsvehikel Softbank sei mit 5 Milliarden Dollar beim Pharma- und Diagnostikkonzern Roche eingestiegen. Das meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg und stützt sich dabei auf gut informierte Kreise ab. Man halte die US-Tochter Genentech für stark unterbewertet, wie es weiter heisst.

Je nachdem, ob die Japaner sich über die Genussscheine oder aber über die Inhaberaktien bei Roche eingenistet haben, würde sie das zu einem gegenüber der Schweizer Börse SIX meldepflichtigen Grossaktionär machen. Die nächsten Tage werden es wohl zeigen. Sich als bedeutender Anteilseigner zu erkennen geben muss sich Softbank nur dann, wenn das Beteiligungsvehikel sich Inhaberaktien angelacht hat. Noch ist die Meldung allerdings nicht bestätigt.

Ganz abwegig ist eine solche Beteiligungsnahme nicht, sorgt der Bewertungsaufschlag der Inhaberaktie gegenüber dem Genussschein bei Händlern doch schon eine ganze Weile für Irritation (der cash Insider berichtete). In Börsenkreisen auch "Écart" genannt, lag der Aufschlag der Inhaberaktie zuletzt sogar bei knapp 12 Prozent.

Es gab schon Ende Februar erste Anhaltspunkte

Bei alteingesessenen Börsenfüchsen weckt dieses Phänomen alte Erinnerungen an die Zeit, als der umtriebige Financier Martin Ebner sich mit seinem Beteiligungsvehikel Pharma Vision in der Inhaberaktie von Roche tummelte.

Vontobel sieht gerade im Bereich "Big Data" Anknüpfungspunkte zwischen Roche und Softbank. Wie die Zücher Bank weiter festhält, wäre eine solche Beteiligungsnahme ein klarer Hinweis dafür, dass die Basler mit ihrem datenbezogenen Forschungs- und Entwicklungsansatz auf dem richtigen Weg sind. Vontobel fühlt sich deshalb in der Kaufempfehlung sowie im Kursziel von 395 Franken für den Genussschein bestärkt.

Der cash Insider zum Écart

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Wie der cash Insider festhält, gab es schon Ende Februar Anhaltspunkte, wonach sich ein neuer Grossaktionär beim Pharma- und Diagnostikkonzern einnisten könnte. Damals wechselten mal eben schnell etwas mehr als 2,5 Millionen Inhaberaktien mit einem Verkehrswert von 770 Millionen Franken die Hand.

Das überraschte damals insofern, als dass sich von den 160 Millionen ausstehenden Inhaberaktien gut 72 Millionen im Besitz der Gründerfamilien Oeri-Hoffmann befinden. Weitere gut 53 Millionen Titel hält der Branchennachbar Novartis.

Während der Kurs des Genussscheins von Roche seit Jahresbeginn um gut 14 Prozent zulegen konnte, notiert jener der Inhaberaktie sogar um mehr als 27 Prozent höher.