Amerikanische Grossaktionäre kamen und gingen bei der UBS in den letzten Jahren. Dodge & Cox blieb. Der Vermögensverwalter mit Sitz im kalifornischen San Francisco hielt der grössten Schweizer Bank und ihrer Aktie stets die Treue.

Zuletzt trennte sich der selbsterklärte Spezialist für Substanzaktien allerdings von Titeln. Als Verkäufer mussten sich die Amerikaner nur deshalb zu erkennen geben, weil sie dabei den Schwellenwert von 3 Prozent unterschritten.

Der Stimmenanteil von Dodge & Cox fällt in all den Jahren zwar nicht zum ersten Mal unter die 3-Prozent-Marke. Allerdings löste der Vermögensverwalter stets deutlich mehr als 10 Franken je UBS-Aktie, wenn er sich in der Vergangenheit von Titeln trennte.

Das ist dieses Mal anders, verharrt die Aktie doch schon seit Wochen hartnäckig im einstelligen Frankenbereich. Man braucht kein Börsenexperte zu sein, um zu erahnen: Der langjährige Grossaktionär stellt sich bei der Grossbank noch einmal auf tiefere Kurse ein. Das dürfte weniger unternehmensspezifische Gründe haben. Vermutlich geht man bei Dodge & Cox von einer erneuten Schwäche im europäischen Bankensektor aus.

Taugt die UBS-Aktie als langfristiges Investment?

Auf den ersten Blick drängt sich die UBS für einen Substanzinvestor geradezu auf. Schätzungen der Zürcher Kantonalbank zufolge errechnet sich momentan ein Preis-Buchwert-Verhältnis von 0,7 Prozent. Das heisst soviel wie: Als Anleger bezahlt man für jeden Franken, der sich in der Bilanz der Grossbank türmt, bloss 70 Rappen. Um immaterielle Vermögenswerte bereinigt, sind es um die 80 Rappen für jeden Franken. Das war nicht immer so. In der Vergangenheit wies die UBS-Aktie als eine der wenigen europäischen Bankaktien meist einen Aufschlag gegenüber dem rechnerischen Buchwert auf.

Langjährige Aktionäre wie Dodge & Cox dürften eher mässig mit der Kursentwicklung der letzten Jahre zufrieden sein. Denn obschon sich die UBS-Aktie aus ihrem Kursloch von Mitte März befreien konnte, trennen sie noch immer gut 20 Prozent vom Stand von Ende Dezember. Kostete die Aktie im Frühsommer 2007 in der Spitze gut 75 Franken, waren es zuletzt keine 10 Franken mehr. Lässt sich die Beteiligungsreduktion des langjährigen Grossaktionärs richtig interpretieren, könnten es in wenigen Wochen sogar noch weniger sein.