Dabei zogen vor allem die Umsätze in der Diagnostik-Sparte erneut stark an. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt.

Auf Gruppenebene setzte Roche in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres 16,4 Milliarden Franken um, ein Plus von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert, wie Roche am Montag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen legten die Verkäufe um 11 Prozent zu und lagen damit über der Zielsetzung des Roche-Managements. Dieses hatte für das Gesamtjahr ein Wachstum zwischen stabil bis in den niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

Vorbörslich ist der Kurs des Roche-Bons um 2 Prozent tiefer gestellt.

In der für Roche zentralen Pharmasparte stiegen die Erlöse um 5 Prozent auf knapp 11,2 Milliarden Franken. Dabei konnten die starken Umsätze mit den neueren Therapien wie dem MS-Mittel Ocrevus oder dem Blutermittel Hemlibra die Umsatzeinbussen durch Nachahmerprodukte für die altgedienten Blockbuster Avastin, Herceptin und MabThera/Rituxan mehr als ausgleichen.

Wachstum in Japan sticht heraus

Regional betrachtet, zogen in den ersten drei Monaten vor allem die Umsätze in Japan mit einem Plus von 57 Prozent auf 1,3 Milliarden sehr stark an. Roche begründet dies mit einer hohe Nachfrage nach der Corona-Therapie Ronapreve und anderen Medikamenten wie Polivy zur Behandlung von Blutkrebs oder Evrysdi, das zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie (SMA) eingesetzt wird.

Während die Umsätze auf dem wichtigen US-Markt um 4 Prozent auf 5,5 Milliarden zunahmen, gingen sie in Europa um 5 Prozent auf 2,1 Milliarden zurück. Auf dem US-Markt konnten starke Verkaufszahlen für Mittel wie Ocrevus und Hemlibra der Erosion durch Biosimilars besser entgegenwirken als in Europa, wo diese zu dem Minus mit beitrugen.

In der kleineren Diagnostics-Sparte nahm der Umsatz dank eines erneut starken Absatzes mit Corona-Tests um 22 Prozent auf 5,3 Milliarden Franken zu. Speziell die Bereiche Molekulare Diagnostik und die sogenannte Central & Point of Care Diagnostik profitierten von der hohen Test-Nachfrage. Nach dem starkem ersten Quartal rechnet Roche für den weiteren Jahresverlauf aber damit, dass die Nachfrage nach Corona-Tests deutlich sinken wird.

Gleichzeitig habe das Basisgeschäft mit seinem Umsatzplus eine gute Dynamik gezeigt. Insbesondere im Bereich Immundiagnostik, wozu vor allem die Tests für Herzkrankheiten beitrugen, sei man weiter gewachsen.

Die ausgewiesenen Zahlen liegen überwiegend über den Analystenschätzungen. Gewinnzahlen legt Roche nach drei Monaten traditionell nicht vor.

Ausblick bestätigt

Für das Geschäftsjahr 2022 bleibt das Roche-Management bei seinem vorsichtigen Ausblick. Zu konstanten Wechselkursen peilt der Konzern ein Verkaufswachstum im stabilen bis niedrigen einstelligen Prozentbereich an. Der Kerngewinn je Titel soll etwas stärker - nämlich im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich - zulegen. Ausserdem bleibt die Gruppe bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

Wie bereits bei der Vorlage der Jahreszahlen im Februar wiederholt Roche zudem die Erwartung, dass die Verkäufe von Covid-19-Medikamenten und -Diagnostika um rund 2 Milliarden auf etwa 5 Milliarden Franken sinken werden. Die Verkaufsrückgänge durch Biosimilars wiederum dürften sich 2022 auf rund 2,5 Milliarden belaufen. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2021 gingen dem Konzern wegen Nachahmerprodukten 4,5 Milliarden verloren.

(AWP)