Die Aktie von Molecular Partners steigt am Donnerstag nach Handelseröffnung um 5 Prozent auf 26,75 Franken. Die Aktie von Molecular hat 2022 bereits 43 Prozent zugelegt und ist damit die mit Abstand beste Schweizer Aktie im noch jungen Jahr.
Hintergrund des erneuten Kursanstiegs am Donnerstag: Die Royal Bank of Canada erhöhte das Kursziel für das Biotechunternehmen aus Schlieren ZH auf 40 von 26 Franken und beliess die Einstufung auf "Outperform". Sie habe ihre Prognosen und die Bewertung nach den positiven Topline-Daten zum Corona-Kandidaten Ensovibep und der Einlizenzierung der globalen Rechte durch Novartis überarbeitet, schreibt Analystin Zoe Karamanoli. Sie geht davon aus, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA die Therapie im Rahmen des Notfallzulassungsantrages bis April 2022 zulassen werde.
Obwohl der kommerzielle Erfolg des Medikaments mit vielen Unsicherheiten behaftet sei, schätzt die Analystin die Einnahmen aus den Lizenzgebühren für Ensovibep im Gesamtjahr 2022 auf 326 Millionen Franken. Neben Ensovibep sieht sie die Onkologie-Assets und die DARPin-Plattform als Haupttreiber für den langfristigen Wert von Molecular, der ihrer Meinung nach vom Markt übersehen wurde.
Am Dienstag wurde bekannt, dass Molecular Partners und Novartis das angekündigte Lizenzabkommen für den Corona-Kandidaten Ensovibep unter Dach und Fach bringen konnten. Im Rahmen dieser Vereinbarung erhält Novartis die weltweiten Rechte an Ensovibep von Molecular Partners. Ensovibep ist ein antiviraler DARPin-Therapiekandidat zur Behandlung von Covid-19, für den kürzlich positive Daten aus der klinischen Phase-II-Studie EMPATHY gemeldet wurden.
Der Abschluss dieser Vereinbarung löst eine Meilensteinzahlung von 150 Millionen Franken an Molecular Partners aus. Darüber hinaus hat Molecular Partners Anspruch auf eine 22-prozentige Umsatzbeteiligung in den sogenannten kommerziellen Ländern.
Noch Mitte November hatte die Molecular-Aktie an einem Tag 39 Prozent verloren und war auf ein Allzeittief von 8,10 Franken abgesackt. Grund war damals ein Forschungsrückschlag bei Ensovibep. Der zwischenzeitliche Misserfolg wurde dann in der Phase II-Studie, die am 10. Januar veröffentlicht wurde, widerlegt.
(cash/AWP)