Da Obseva noch kein Mittel auf dem Markt hat, wurden auch keine Einnahmen erzielt. Vielmehr gab das Unternehmen im Geschäftsjahr 2020 für Forschung und Entwicklung 67,5 Millionen US-Dollar aus. Das waren gut 20 Millionen weniger als im Vorjahreszeitraum, wie Obseva am Freitag mitteilte. Zudem sanken die allgemeinen Kosten um etwa 7 Millionen auf 12,2 Millionen.

Damit ergab sich unter dem Strich ein Nettoverlust von 83 Millionen US-Dollar. Zum Vergleich: 2019 hatte der Fehlbetrag knapp 109 Millionen US-Dollar betragen.

Wichtiger ist allerdings die Lage bei den Barmitteln. So verfügte Obseva den Angaben zufolge per Ende Dezember über liquide Mittel in Höhe von 31,2 Millionen US-Dollar. Ende des dritten Quartal waren es noch 50,6 Millionen gewesen.

Allerdings hat Obseva Januar und Februar 2021 zusätzliche Nettoerlöse in Höhe von 55,6 Millionen Dollar aus Aktienemissionen über das sogenannte At-The-Market (ATM)-Programm sowie durch die Ausübung von Optionsscheinen generiert. Die Mittel sollten laut Obseva reichen, um die geplante Geschäftstätigkeit bis in das zweite Quartal 2022 zu finanzieren.

Gleichzeitig prüfe man aber aktiv potenzielle Quellen für eine nicht verwässernde oder hybride Finanzierung, einschliesslich strategischer Partnerschaften und strukturierter Finanzierungen.

Pipeline-Projekte 2021

Mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr hebt das Biotechunternehmen hervor, dass man eine kritische Transformation begonnen habe von einem Unternehmen in der klinischen Phase hin zu einem Unternehmen, das sich auf die behördliche Zulassung und Kommerzialisierung vorbereitet.

Gleichzeitig hatte Obseva erst kürzlich mitgeteilt, sich künftig nicht nur auf den Bereich der Frauenheilkunde fokussieren zu wollen, sondern auch in neue Therapiebereiche wie etwa die Behandlung von Prostatakrebs vordringen zu wollen.

Für die aktuelle Pipeline hat sich Obseva zum Ziel gesetzt, im zweiten Quartal den Zulassungsantrag für Yselty (Linzagolix) in den USA zu beantragen. Für die EU erwarte man eine Entscheidung der EMA im Verlauf des vierten Quartals. Yselty wird zur Behandlung von Gebärmuttermyomen eingesetzt, durch die es zu starken Monatsblutungen kommt.

Ebenfalls im Schlussquartal 2021 hofft das Unternehmen, die Daten aus der Phase-III-Studie mit Yselty zur Behandlung von Endometriose vorliegen zu haben. Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Schleimhaut wächst und Beschwerden verursacht.

Und auch für den Kandidaten Ebopiprant zur Behandlung von vorzeitigen Wehen soll im Schlussquartal dieses Jahres die Phase-IIb-Dosisfindungsstudie in der EU und Asien beginnen.

(AWP)