Nach Einschätzung von Kaspar Korjus, der das sogenannte e-Residency-Programm in dem baltischen Land leitet, würde sich die virtuelle Devise vor allem an Ausländer richten, die online ein Unternehmen in Estland gründen. Der sogenannte Estcoin sei aber nicht als Konkurrenzwährung zum Euro gedacht, stellte Korjus in einem Blog-Eintrag klar. Im Rahmen des e-Residency-Programms können Ausländer digitale Identitäten erhalten. Damit sind sie dann in der Lage, Firmen zu gründen. Das Programm gibt es in Estland seit 2014.

Korjus schwebt nach eigener Aussage vor, den Einsatz der Cyberwährung zunächst auf die derzeit rund 27.000 Personen zu beschränken, die über eine elektronische Einwohnerschaft verfügen. Erst zu einem späteren Zeitpunkt könnte der Estcoin dann auf traditionellen Börsen und spezialisierten Handelsplattformen gehandelt werden.

Estlands Notenbankchef Ardo Hansson äusserte sich zu den Überlegungen zurückhaltend. Dies sei keine Initiative der Regierung, die Zentralbank sei nicht konsultiert worden, sagte er. EZB-Präsident Mario Draghi hatte sich bereits im September distanziert zu etwaigen offiziellen Kryptowährungen geäussert und betont, dass der Euro in der Euro-Zone die einzige Währung sei.

(Reuters)