Die Krypto-Welt ist in Aufruhr. Angeblich steht Blackrock kurz davor, die behördliche Bewilligung für den ersten börsengehandelten Fonds (ETF) auf den Bitcoin zu erhalten. Zuvor waren etliche andere Anbieter an den Auflagen der US-Börsenaufsicht SEC gescheitert. Gelingt dem weltgrössten Vermögensverwalter, was anderen bislang verwehrt blieb?

Zulassungsantrag enthält eine Sonderheit

Wie einem Kommentar der Bank Julius Bär zum Thema entnommen werden kann, gingen bei der SEC in den letzten Jahren rund 30 vergleichbare Anträge ein. Sie alle wurden allerdings abgewiesen, was sich die Autoren mit Bedenken in Bezug auf mögliche Marktmanipulationen (Marktvolatilität, Liquidität und Betrugspotenzial) erklären.

Der Antrag von Blackrock sieht ein sogenanntes Surveillance-Sharing-Agreement vor. Dieses sieht einen Informationsaustausch rund um die Handelsaktivitäten und die Clearing-Aktivitäten des Fonds sowie eine Identifikation der Investoren vor.

Die Hoffnung auf eine rasche Zulassung des ersten börsenkotierten Fonds auf den Bitcoin verleiht letzterem Auftrieb. Mit 28'900 Dollar kostet die Kryptowährung fast 10 Prozent mehr als noch vor wenigen Tagen.

Für die Experten der Bank Julius Bär steht denn auch fest, dass eine Zulassung des Blackrock-Fonds durch die SEC dem Bitcoin ein kleineres Kursfeuerwerk bescheren würde. Den Experten zufolge würde ein positiver Entscheid nicht nur für eine zusätzliche Nachfrage sorgen, sondern auch die Handelbarkeit der Kryptowährung verbessern und dadurch die starken Kursausschläge etwas glätten. Auch institutionelle Anleger hätten über den ETF dann deutlich einfacheren Zugang zum Bitcoin.

Bitcoin seit Januar mit 75 Prozent im Plus

Ein negativer Entscheid wäre hingegen kein Weltuntergang und würde den Bitcoin-Kurs vermutlich nur wenig bewegen, will man den Experten Glauben schenken. Eine Prognose gibt die Bank Julius Bär nicht ab. Sie will zudem verstanden wissen, dass ein Investment in Kryptowährungen mit erhöhten Betrugs- und Verlustrisiken einhergeht und Kryptowährungen starken Preisschwankungen unterliegen.

Das scheint die Anleger jedoch nicht von Investments abzuhalten. Denn obschon der Bitcoin noch immer unter dem Jahreshoch von Mitte April bei 31'000 Dollar verharrt, errechnet sich seit Jahresbeginn ein sattes Plus von 75 Prozent. Da kämen die von einem ETF ausgehenden Impulse gerade gelegen, wie Beobachter meinen.