Die Kennzahl, auf welche die Goldman-Sachs-Analysten ihre Augen richten, ist die Bruttomarge. Diese vergleicht den Umsatz mit den Kosten für die in einer Rechnungsperiode verkauften Waren. In Zeiten einer hohen Inflation kann die Bruttomarge einen Hinweis für die Preissetzungsmacht eines Unternehmens geben. 

Goldman Sachs setzt oft hohe Kursziele und ist bei Kaufempfehlungen als "bullish" bekannt. Besonders überzeugt ist die Bank in einer Studie, über die der US-Sender CNBC berichtet hat, von vier Aktien. Sie weisen eine Bruttomarge von mindestens 50 Prozent aus die Bank attestiert ihnen beim Aktienkurs mindestens 70 Prozent Aufwärtspotential. 

1) Taiwan Semiconductor (TSMC)

Der eigene Ausblick für die Bruttomarge des taiwanesischen Chipherstellers liegt bei "50 Prozent und höher". Laut Goldman Sachs könnte dies eher noch übertroffen werden. TSMC ist Auftragshersteller für Chips wichtiger Tech-Konzerne wie Apple, Nvidia, AMD oder Broadcom und erwartet wegen Preissteigerungen im neuen Jahr mehr Profitabilität. Nach einem sehr guten 2020 hat sich der Kurs der Aktie im zu Ende gehenden Jahr alles in allem volatil bewegt und nur um 12 Prozent zulegen können. Goldman Sachs setzt das Kursziel bei 1028 Taiwan-Dollar (TWD), was zum letzten Kurs von 606 TWD ein Plus von 70 Prozent bedeutet. 

2) Activision Blizzard 

Für Goldman Sachs ist der Videospiel-Grossanbieter weiterhin in der Lage, eine hohe Gewinnkraft auszuspielen. Das Unternehmen besitzt die Rechte an so bekannten Videogames wie "World of Warcraft" oder "Call of Duty" und wird diese Renner weiterentwicklen und neue Spiele auf den Markt bringen. Anders als 2019 und 2020 ist der Kurs dieses Jahr deutlich zurückgangen, unter anderem weil der "Stay-at-Home"-Faktor weniger verfing und weil Belästigungsvorwürfe die Firma durchgeschüttelt haben. Goldman Sachs sieht aber bei 75 Prozent prognostizierter Bruttomarge für 2022 ein Upside von 70 Prozent mit einem Kursziel von 111 Dollar. Die Aktie handelt derzeit bei 65 Dollar.

Der Kurs von Activision Blizzard seit 2012 (Grafik: cash.ch).

3) Jeisys Medical

Der Markt unterschätzt laut Goldman Sachs das Potential des südkoreanischen Medtech-Unternehmens. Dieses stellt Geräte für Schönheitsoperationen und die kosmetische Industrie her. Diese dürften dem Unternehmen ein weiterhin hohes Wachstum ermöglichen. 2021 ist der Kurs um 84 Prozent angestiegen. Goldman Sachs rechnet mit einer Bruttomarge von 70 Prozent und einem Kurs, der auf 19'200 Won steigen kann. Vor Weihnachten ging die AKtie für 7770 Won aus dem Handel, wodurch sich ein "Upside" von 147 Prozent ergibt. 

4) Jiumaojiu

Trotz Gegenwinds erweist sich der chinesische Restaurantkonzern als widerstandsfähig in Sachen Profitabilität. Nun könnte wegen der hoch ansteckenden Omikron-Variante die "Zero-Covid"-Strategie Chinas nicht mehr aufgehen und zu vielen Schliessungen auch von Restaurants führen. Goldman Sachs aber erwartet in den nächten vier Jahren zahlreiche Neueröffnungen durch Jiumaojiu. Seit dem Peak bei 37 HKD hat der Kurs nachgelassen. Beim Kurs von derzeit 13 Hongkong-Dollar (HKD) sieht die Bank ein Upside von 136 Prozent auf 31 HKD.

(cash)