AMS Osram schliesst mit einem Minus von 8,39 Prozent bei 13.54 Franken. 

Am Vortag hatten AMS Osram noch fast 4 Prozent gewonnen, weil Investoren auf positive News zum heutigen Capital Markets Day gewettet hatten. Nun sei aber ein Paukenschlag ausgeblieben und manche Aktionäre wendeten sich daher enttäuscht ab, erklären sich Händler die Marktreaktion.

Die neuen Ziele, welche bis 2024 erreicht werden sollen, kommen bei Analysten aber eher positiv an. Für den Experten der ZKB, der den Titel für deutlich unterbewertet hält, sind sie über den Erwartungen ausgefallen. Und der Analyst von Vontobel rechnet vor, dass der angepeilte Umsatz von 4,9 Milliarden Euro einem "mittleren einstelligem organischem Umsatzwachstum pro Jahr" entspreche, sofern man die beabsichtigten Verkäufe berücksichtige. Bekanntlich trennt sich AMS Osram derzeit von margenschwachen Osram-Teilen.

Diese positive Sichtweise wird aber nicht überall geteilt. Laut den UBS-Analysten, die das Papier neutral einstufen, trifft das Management mit der Margenvorgabe zwar tatsächlich die Erwartungen, beim angepeilten Umsatz aber nicht. Somit würde der EBIT für 2024 klar unter dem Konsens zu liegen kommen.

Börsianer erinnern ausserdem daran, dass AMS Osram im Vorjahr die Technologie-Hausse nicht mitgemacht (Performance von -14% im Jahr 2021) und auch im laufenden Jahr bisher mit -11 Prozent enttäuscht habe. Ein Grund dafür sei gewesen, dass sich die AMS-Osram-Investoren seit der Übernahme von Osram im letzten Frühling auf einem Blindflug befunden hätten. Nun gebe es endlich mehr Transparenz. Die Chancen auf eine Erholung des Titels seien also grundsätzlich gestiegen. "Es braucht aber wohl noch mehr positive News, etwa zur Pipeline, damit der Titel wieder breit gekauft wird", meint ein Händler.

Unter Umständen könnten solche Angaben bereits am heutigen Nachmittag am Capital Markets Day (ab 13 Uhr) erfolgen, so die Hoffnung.

(AWP)