UBS Wealth Management, die Vermögensverwaltungssparte der grössten Schweizer Bank mit rund vier Billionen Dollar an Kundenvermögen, äussert sich in einer jüngst publizierten Studie positiv zu den Aussichten von Aktien aus Schwellenländern für das Jahr 2021.

Eine Weltwirtschaft, die sich durch breite Impfungen von der Pandemie erholen wird, dazu weniger Unsicherheit durch die US-Aussenpolitik, ein schwächerer Dollar sowie anziehende Rohstoffpreise und reichlich Stimulus-Pakete in den Hauptabsatzmärkten: Das seien alles Faktoren, welche die Schwellenländern unterstützen, so die UBS. Vor diesem Hintergrund setzt der Vermögensverwalter künftig das Augenmerk verstärkt auf Schwellenländer, welche von einer wachsenden Weltwirtschaft überdurchschnittlich profitieren können und überdies niedriger bewertet seien.

Emerging Markets günstig bewertet

Der MSCI Emerging Markets ist mit einem geschätzten Kursgewinnverhältnis (KGV) von 16 im internationalen Vergleich günstig bewertet. "Das ist jetzt ein optimaler Punkt, um bei Schwellenländer-Aktien einzusteigen", sagt Michael Bolliger, Anlagechef im Bereich Emerging Markekts. "Mit Blick auf die Bewertungen grosser Teile der Märkte steigt die Sorge vor überteuerten Aktien. Für die Schwellenländer, speziell ausserhalb von Asien, würde dies klar nicht gelten, so Bollinger.

Der MSCI Emerging Markets konnte im Januar bereits um rund 8 Prozent zulegen. UBS rechnet mit einem Anstieg von weiteren fünf Prozent auf 1'450 Punkte bis Ende Jahr. In ihrem Bull-Case-Szenario sieht die Grossbank den Index gar bei 1'600 Punkten, was einem Anstieg von 15 Prozent entsprechen würde.

Quelle: Bloomberg

Die UBS-Analysten legen den Fokus vor allem auf Russland und Südamerika. Beide Regionen würden mit ihren zahlreichen Value-Titeln und zyklischen Aktien von steigenden Rohstoffpreisen und der weltweit expansiven Fiskalpolitik ("reflation") profitieren. Russland rühme sich mit den "höchsten Dividendenrenditen des Planeten" und der Rubel werden sich aufwerten, während der Ölpreis Schätzungen der UBS zufolge bis zum Jahresende auf 63 Dollar pro Barrel steigen wird.

In Lateinamerika, wo Finanz-, Rohstoff- und Energiewirtschaft wichtige Sektoren sind, wird Mexiko wahrscheinlich von der neuen Biden-Administration wegen seiner Menschenrechts- und Arbeitspolitik laut UBS zwar stärker unter Druck gesetzt werden. Doch auch Mexiko werde von einem kooperativeren Ansatz bei der Einwanderung und höheren US-Ausgaben profitieren. Brasilien wiederum werde aller Voraussicht nach mit Druck in Bezug auf die Abholzung der Regenwälder konfrontiert werden, aber nicht in dem Ausmass, dass es die bilateralen Beziehungen mit den USA entgleisen lasse.

(Bloomberg/cash)