Die Aktie von Nestlé sinkt im frühen Handel an der SIX bis 3,7 Prozent auf 115 Franken. Das ist der tiefste Stand seit zwei Monaten.

In den USA hatten enttäuschende Quartalszahlen der Detailshandelsriesen TargetLowe’s und Walmart für Angst am Markt gesorgt. Den Einzelhändlern gelinge es nicht so gut, die steigenden Inputkosten zu bewältigen, sagen Eyperten. “Was wir diese Woche bei den grossen Einzelhändlern sehen, könnte ein Hinweis darauf sein, wie sich eine Rezession für die Märkte insgesamt anfühlen könnte”, sagte Mike Bailey, Analyse-Chef bei FBB Capital Partners. "Wir sehen, dass die Konsumenten mit ihrem Geldbeutel darüber abstimmen, was sie am meisten schätzen, und wir sehen, dass es Gewinner und Verlierer gibt."

Damit wurde die übliche Spirale in Gang gesetzt, dass sich Anleger nun um die weitere Inflationsbekämpfung der US-Notenbank Fed sorgen und dass diese damit womöglich die Wirtschaft abwürgen könnte. Denn letztlich sei es die steigende Inflation, die zu einer spürbaren Kaufzurückhaltung unter Konsumenten führe, heisst es am Markt.

Die Aktien von Target schlossen am Mittwoch 25 Prozent ltiefer. Einen so enormen Kurssturz gab es bei den Titeln seit dem Schwarzen Montag des Jahres 1987 nicht mehr.

Die schlechte Stimmung hat auch Auswirkungen auf konsumsensitive Titel wie Nestlé. Bernstein senkte zudem das Rating für Nestlé im Rahmen einer Branchenstudie auf "Market Perform" von "Outperform" und reduzierte das Kursziel auf 120 von 126 Franken.

Investoren, die in den Aktien von Nahrungsmittelherstellern Sicherheit suchten, sollten sich auf schlechte Nachrichten einstellen, schreibt Analyst Bruno Monteyne. Der Markt wurde durch die positive Wachstumsrate des Sektors im ersten Quartal beruhigt, die sinkenden Margen wurden weitestgehend ignoriert. Der Analyst geht davon aus, dass sich die Verlangsamung auf den Umsatz auswirken und die Margenschwäche anhalten werde.

Die Gewinnwarnung etwa von WalMart sei ein klares Anzeichen für einen schwächeren Konsum. Nestlé sei zwar ein Kandidat für das bestgeführte Grundnahrungsmittelunternehmen. Wenn sich die Marktstimmung verbessere und die Anleger sich aus den sicheren Häfen zurückzögen, werde die Aktie zu kämpfen haben, prophezeit der Analyst.

(cash)