Die am Investorentag vergangene Woche in Aussicht gestellten Ziele seien wenig überraschend gewesen, resümiert Berenberg-Analystin Xiang Deng. Das Kursziel für Lonza hebt sie aber von 760 auf 870 Franken an. Im Moment handelt die Aktie des Life-Sciences-Konzerns und Auftragsherstellers für die Pharmaindustrie für 725 Franken.  

Deng erwartet aber eine weiter gute Umsatzentwicklung. Die gegenwärtigen Spitzeninvestitionen dürfen nach 2024 signifikante Umsätze generieren. Das Umsatzwachstum in den Jahren 2025-3030 käme im mittleren Zehnerbereich zu liegen, mit einem Höhepunkt im Jahr 2029. Gestützt auf dieser Prognose hebe sie denn auch ihre Umsatzschätzungen für 2025-2030 um durchschnittlich 10 Prozent, so die Analystin der Privatbank mit Sitz in Hamburg. Den derzeitigen Bewertungsabschlag hält sie angesichts der führenden Position von Lonza in der CDMO-Industrie (Auftragsfertigung) für nicht gerechtfertigt.

Die französische Grossbank Société Générale setzt bei 945 Franken (nach bisher 885 Franken) ein noch höherer Kursziel, bei weiterhin einem "Buy"-Rating. Auch SocGen-Analyst Justin Smith legt sein Augenmerk auf die Umsatzentwicklung. Beim Investorentag habe das Management in Aussicht gestellt, dass die Investitionen für weitere zwei Jahre - bis Ende 2024 - auf einem hohen Niveau von 25 Prozent des Umsatzes bleiben würden.

Dank der Langfristigkeit des Geschäftsmodells von Lonza und der günstigen Dynamik in den starken Lonza-Sparten erhöht Smith seine langfristigen Prognosen für den Kerngewinn je Aktie im mittleren einstelligen Prozentbereich. Er glaube daher, dass sich der Gewinn in der Dekade bis 2031 nun sogar verfünffachen werde.

Die US-Investmentbank Jefferies erhöht das Kursziel für Lonza von 785 Franken auf 830 Franken und belässt die Einstufung auf "Buy". Der Kapitalmarkttag habe das Vertrauen in die Mittelfrist-Ziele für 2024 untermauert, schreibt Analyst Peter Welford. 

Die Lonza-Aktie hat seit Anfang Jahr ein Kursplus von 27 Prozent verzeichnet. Damit ist Lonza aber nicht mehr die Top-Aktie im SMI. Bis Mitte 2020 hatte Lonza mit die stärkste Performance unter den Blue Chips an der Börse gezeigt. 

Nachdem der Kurs zwischen Mitte 2020 und Mitte 2021 unter dem Strich seitwärts verlaufen ist, zeigt er seit Juni eine kräftige Bewegung nach oben. Von ihrem Höchststand bei 785 Franken Anfang September ist der Kurs allerdings auch etwas zurückgefallen. 

(Bloomberg/cash)