Goldman Sachs glaubt, dass der europäische Aktienmarkt die USA in diesem Jahr übertreffen wird. "Sobald die Eurozone die kurzfristigen Herausforderungen durch steigende Covid-Fälle und Energiepreise überwunden hat, erwarten wir, dass Europa die USA übertreffen wird", zitiert CNBC Goldman Sachs aus einer Notiz vom 4. Februar. "Insbesondere sehen wir noch immer einen erheblichen Nachholbedarf bei den Dienstleistungsausgaben in ganz Europa und gehen von einer anhaltenden fiskalischen Unterstützung in der Region aus."

Die Goldman-Analysten unter der Leitung von John Sawtell suchten nach Aktien, die zwei Kriterien erfüllen. Erstens müssen sie "preiswert" sein, dass heisst, sie müssen mit einem Abschlag von 20 Prozent oder mehr gegenüber ihren historischen Kursen gehandelt werden. Zweitens müssen die Gewinnschätzungen der Bank optimistischer sein als jene des Marktes. Alle Aktien werden von der Bank mit "Kaufen" bewertet.

BP 

Goldman glaubt, dass BP kurz davor stehe, eine der stärksten Pipelines der Branche mit neuen Öl- und Gasprojekten zu realisieren. Dies wird laut Analyst Michele Della Vigna das Wachstum des freien Cashflows und die Ausschüttung an die Aktionäre unterstützen. Der Ölmulti konzentriere sich ausserdem verstärkt auf Kosteneffizienz und Dekarbonisierung, fügte er hinzu.

Die Bank hat ein Kursziel von 6 Pfund bzw. 600 Pence (8,10 Dollar) für die Aktie, was ein Aufwärtspotenzial von fast 50 Prozent bedeutet.  

Glencore

Ausserdem erscheint der Rohstoffriese Glencore auf der Goldman-Liste. Das Unternehmen steche innerhalb des Sektors durch seine Aktionärsrenditen und die Generierung von freiem Cashflow hervor", schreibt Analyst Jack O'Brien. Die Bergbaufirma sei in Kupfer und wichtigen Batteriemetallen wie Nickel und Kobalt engagiert, was sich positiv auf die langfristigen Aussichten des Unternehmens auswirke, so O'Brien weiter.

Die Bank hat der Aktie ein Kursziel von 480 Pence zugewiesen, was einem Aufwärtspotenzial von 19,3 Prozent entspricht.

Mercedes-Benz

Im Autosektor setzt Goldman auf den deutschen Automobilhersteller Mercedes-Benz. Die Premiumpositionierung des Unternehmens, die Preisgestaltung und die Elektrifizierung mache aus Mercedes eine "attraktive Equity Story". Laut Analyst George Galliers bietet das Unternehmen auch gute Chancen für eine positive Gewinnrevision und unternehmensspezifische Katalysatoren.

Die Bank hat ein Kursziel von 102 Euro für die Aktie, was ein Aufwärtspotenzial von 50,4 Prozent impliziert.

Ericsson

Zuletzt steht noch das schwedische Telekommunikationsunternehmen Ericsson auf der Liste. Goldman prognostiziert für dieses Jahr eine starke Nachfrage auf dem globalen Mobilfunkmarkt. Analyst Alex Duval sieht eine "robuste Dynamik" für Ericsson in Nordamerika, wo das Unternehmen seiner Meinung nach einen grösseren Marktanteil erreichen wird. Auch in Asien und Europa dürfte das Unternehmen auf breiter Front Marktanteile hinzugewinnen, so Duval weiter.

Zudem werde ein gleichmässiges Tempo bei der Einführung von Netzwerken auch dem 5G-Geschäft von Ericsson zugutekommen, das in diesem Jahr schrittweise zur Profitabilität des Unternehmens beitragen werde, so Goldman. Die Bank hat ein Kursziel von 155 Schwedischen Kronen (17 Dollar) für die Aktie – ein implizites Aufwärtspotenzial von 36 Prozent.

(cash)