Das in Greifswald ansässige Unternehmen spricht bereits mit Beratern über eine mögliche Notierung. Dabei könnte das Geschäft mit 7 Milliarden Euro bis 8 Milliarden Euro bewerten werden, oder sogar mehr, heisst es bei den Personen.

Die Überlegungen sind in einem frühen Stadium, und es gibt keine Gewissheit, dass eine Transaktion stattfinden wird, sagten die Personen. Ein Vertreter von Cheplapharm lehnte eine Stellungnahme ab.

Cheplapharm wurde 1998 gegründet und ist in Besitz der Familie Braun. Das Geschäft wurde durch Akquisitionen in Höhe von mehr als 1,9 Milliarden Euro aufgebaut. Das Unternehmen kauft etablierte Medikamente am Ende ihrer Reifephase von Pharmafirmen wie Roche oder AstraZeneca und hat Mittel zur Behandlungen von Herzerkrankungen, Krebs und Infektionskrankheiten im Portfolio.

Bislang war es nur am Anleihemarkt aktiv, zuletzt mit einer Euro/Dollar Emission von rund 1 Milliarde Euro im Oktober. Die Bonds des Unternehmens waren nach der Meldung über einen möglichen IPO gefragt: Die 500-Millionen-Euro 2027er Anleihe verteuerte sich um 1,3 Cent je Euro auf 102 Cent, den höchsten Wert seit über einem Jahr.

Das Ratingunternehmen Fitch, welches die Kreditwürdigkeit mit "B+" einstuft, schrieb in einem Bericht im Januar, Cheplapharm habe 2019 bei 561 Millionen Euro Umsatz ein operatives Ebitda von 49,6 Millionen Euro generiert. Der Leverage sei hoch und das würde absehbar auch so bleiben, da das "aggressive" Umsatzwachstum Vorrang hätte vor Schuldenabbau.

Cheplapharm steht in einer langen Reihe deutscher Unternehmen von Sprachlern-App Babbel bis zur Dating-Plattform ParshipMeet, die derzeit einen Börsengang erwägen. Die hohen Bewertungen am Aktienmarkt machen den Schritt attraktiv. Bisher haben Unternehmen an europäischen Börsen mehr als 14 Milliarden Dollar durch Börsengänge eingesammelt, so von Bloomberg gesammelte Daten. Zum selben Zeitpunkt im Vorjahr waren es gerade mal 1,4 Milliarden US-Dollar.

(Bloomberg)