Hohe Bewertungen seien nicht unbedingt ein Vorbote für eine grosse Marktkorrektur. Aber Abwärtsbewegungen seien in der Regel ausgeprägter, wenn der Zyklus der Unternehmensgewinne weiter fortgeschritten sei. Das schreibt ein Team um Binky Chadha, US-Aktienchef und globaler Stratege der Deutschen Bank, in einem Anlagekommentar. Bei ähnlichen Bewertungsniveaus wie heute seien die fünfjährigen Terminrenditen historisch im Durchschnitt leicht negativ gewesen, hieß es.

"Bewertungskorrekturen erfordern nicht immer Marktrückzüge, aber sie schränken die Renditen ein", schrieben die Strategen. "Da der aktuelle Zyklus sehr schnell voranschreitet, wächst das Risiko, dass die Korrektur hart wird."

Der S&P 500 ist in den letzten Wochen kontinuierlich gestiegen und hat im August und September einen Rekord nach dem anderen aufgestellt. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus rund 20 Prozent. Der US-Benchmark wird etwa 21-mal bezüglich der geschätzten Firmengewinnen für die nächsten zwölf Monate gehandelt, verglichen mit einem 10-Jahres-Durchschnitt von 16,5-mal.

Bei Bank of America sorgt man sich unterdessen über einen Anstieg der Kapitalkosten der Unternehmen. "Der S&P 500 hat sich im Wesentlichen in eine 36-jährige Nullcouponanleihe verwandelt"”, sagte US-Aktienstrategin Savita Subramanian gegenüber Bloomberg TV. "Wenn man sich die Duration des Marktes heute ansieht, ist sie im Grunde länger als je zuvor. Das ist es, was mir Angst macht."

(Bloomberg)