Bis dato ist noch nicht klar, wer der nächste Präsident der USA werden wird. Joe Biden führt zwar aktuell bei den alles entscheidenden Delegiertenstimmen und sollte den Vorsprung wahrscheinlich über die Zeit bringen. Doch US-Präsident Donald Trump denkt nicht ans Aufgeben und droht mit einem juristischen Nachspiel. 

Die weltweiten Börsen reagierten auf die US-Präsidentschaftswahlen trotzdem sehr positiv und machten den Kurssturz von letzter Woche mehr als wett. Der Swiss Market Index SMI gewinnt in der ereignisreichen Börsenwoche 7,3 Prozent und vermindert damit den Verlust seit Jahresbeginn auf minus 3,3 Prozent.

Der Hauptgewinner im SMI ist dabei der Luxusgüterkonzern Richemont mit plus 18,7 Prozent. Grund: Richemont geht eine Partnerschaft mit dem E-Commerce-Unternehmen Farfetch sowie dem chinesischen Alibaba-Konzern ein. Damit soll der Onlineverkauf angetrieben werden. 

An der dritten Stelle rangiert der Pharmazulieferer Lonza mit plus 11,2 Prozent. Seit Jahresbeginn haben die Lonza-Aktien somit über 74 Prozent an Wert genommen. Bei der Lonza-Aktie wird aktuell wieder vermehrt über den Verkauf des Chemiegeschäfts spekuliert. Dies treibt den Kurs nach oben.

Performance des SMI auf Wochensicht (Quelle: Bloomberg).

Am unteren Ende der SMI-Fahnenstange rangieren der Telekommunikationskonzern Swisscom und der Nahrungsmittelmulti Nestlé. Was zeigt: Defensive Aktien waren in dieser Woche eher weniger gefragt.

Der Swiss Performance Index SPI gewinnt in der endenden Börsenwoche 6,6 Prozent. Das Solartechnikunternehmen Meyer Burger nimmt dabei mit plus 20,4 Prozent den ersten Platz in der Performance-Rangliste ein. Meyer Burger verkündete am Donnerstag, dass es einen ausgewiesenen Solarexperten für die zukünftige Produktion von Solarzellen in Deutschland gewonnen habe. Dies stärkt das Vertrauen der Anleger in die neue Strategie von Meyer Burger.

Auf dem dritten Platz rangiert die Bank Vontobel (+ 16,8 Prozent). In einem "Handelsupdate" überraschte Vontobel am Mittwoch die Investoren mit den Geschäftszahlen positiv. Der Netto-Neugeldzufluss lag in den ersten neun Monaten annualisiert bei 9 Prozent und damit deutlich über dem eigenen Zielband von 4 bis 6 Prozent.

Performance des SPI auf Wochensicht (Quelle: Bloomberg).

Die zweitschlechteste Performance im SPI weist das Biopharmaunternehmen Santhera mit minus 13,7 Prozent aus. Das Unternehmen hatte zwar bereits vor knapp einem Monat angekündigt, dass es im Rahmen seiner Neuaufstellung Stellen streichen müsste.

Dass aber etwa die Hälfte der Mitarbeitenden entlassen wird, überraschte die Anleger. Offenbar bekommen viele von ihnen nun kalte Füsse. Auch Relief Therapeutics, einer der Börsen-Highflyer an der Schweizer Börse in diesem Jahr, musste Federn lassen.

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