Eine Grösse geht am US-Aktienmarkt oft vergessen: Die Haushalte, das heisst Privatanlegerinnen und Privatanleger. Sie stellen die grösste Klasse von Eigentümern des US-Aktienmarktes dar.

Insgesamt halten US-Haushalte Aktien im Wert von etwa 38 Billionen US-Dollar an Vermögen. Damit besitzen die Haushalte rund 52 Prozent des US-Aktienmarktes. Das Vermögen setzt sich zusammen aus direkt gehaltenen Aktien, Anlagefonds und börsengehandelten Fonds (ETF), wie die Bank of America (BofA) in einer Studie schreibt, die vom US-Anlegerportal Marketwatch zitiert wird.

Zu den Aktienvermögen der US-Haushalte sind lauf BofA allein in den letzten zwei Jahren Aktien im Umfang von 5,9 Billionen US-Dollar hinzugefügt worden.

Die US-Haushalte werden demnach als der "ruhige Gorilla" am US-Aktienmarkt beschrieben. Noch ist der Gorilla ruhig: Denn trotz des diesjährigen starken Ausverkaufs bei Aktien haben sich die Privathaushalte noch nicht in grösserem Ausmass am "Sell-Off" beteiligt, wie die Studie aufzeigt.

Wenn sich dies ändert, kann das erhebliche Auswirkungen auf die Börse haben. Denn ein Blick auf die drei grossen Markteinbrüche seit dem Jahr 2000 zeige, dass die Aktien erst nach einer erheblichen Verkaufsaktivität der privaten Haushalte ihren Boden erreicht hätten, schreibt BfoA. Und dies sei bislang noch nicht passiert.

Folgt auch der aktuelle Markteinbruch der Statistik der letzten 20 Jahre, dann haben die Börsen laut BofA den Tiefpunkt noch vor sich.

Auf der anderen Seite könnte man die US-Privatanleger auch loben für ihre Zurückhaltung: Sie lassen sich nicht von der Marktpanik anstecken und folgen dem Investoren-Grundsatz "Buy and Hold".

(cash)