Der Pharmazulieferer Dottikon ES stellt im Auftrag von Kunden chemische Zwischenprodukte und Wirkstoffe her. Das Unternehmen mit dem Mehrheitsaktionär, CEO und Verwaltungsratspräsidenten Markus Blocher verzichtet bewusst auf Dividenden und setzt vielmehr auf Wachstum. Im letzten Geschäftsjahr betrug dieses 25 Prozent.

Dies widerspiegelt sich auch im Aktienkurs, der Anfang Jahr noch seitwärts gekrochen war, aber nach den Jahreszahlen Ende Mai förmlich explodiert ist. Mit einem Kursplus von gut 64 Prozent belegt Dottikon ES den siebten Platz unter den bestperformenden SPI-Aktien.

Kursentwicklung der Dottikon-ES-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: cash.ch).

Für viele Anlegerinnen und Anleger abschreckend wirkt sicherlich das hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 56. Dieses relativiert sich aber, sobald die operative Gewinnmarge auf Stufe Ebitda betrachtet wird. Diese wuchs im letzten Jahr von 31,7 auf 36,4 Prozent. Dadurch war das Gewinnwachstum mit 58 Prozent deutlich höher als das Umsatzwachstum von 25 Prozent. 

Die anstehenden Investitionen von bis zu 650 Millionen Franken am Firmenstandort Dottikon AG sind zudem ein Zeichen der Stärke und dürften den Umsatz laut Experten langfristig auf über 800 Millionen Franken ansteigen lassen. Das hohe KGV bleibt daher dank des rasanten Wachstums vertretbar. Und mit einer Eigenkapitalquote von 85 Prozent ist der finanzielle Rahmen für den Aufstieg gesichert.

Beim Ausblick notorisch zurückhaltend

Auch der verhaltene Ausblick sollte niemanden wirklich abschrecken. Das Management um Markus Blocher prognostiziert notorisch zurückhaltend: "Dottikon ES erwartet für das gesamte laufende Geschäftsjahr 2021/22 einen Nettoumsatz über dem Vorjahr." Auf Angaben zur Marge und Gewinn wird traditionell verzichtet.

Das Unternehmen verfügt auch über ein Alleinstellungsmerkmal. Es ist als Vertragshersteller für Kleinmoleküle in einer Nische weltweit führend. Daher sollte auch die anziehende Inflation kein Bremsklotz darstellen. Vielmehr dürfte das Unternehmen die Aufschläge an die Kunden abwälzen.

Einziger Wermutstropfen ist der geringe Free Float bei Dottikon ES. Markus Blocher hält direkt und indirekt 67 Prozent der Aktien. Weitere Grossaktionäre besitzen zusammen 16 Prozent. Trotzdem eignet sich dieser Wachstumstitel insgesamt als Beimischung fürs Portfolio.

ManuelBoeck
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