Um 09.30 Uhr gewinnen die Aktien von Holcim 4,0 Prozent hinzu. Gleichzeitig notiert der Gesamtmarkt (SMI) um 0,4 Prozent tiefer. Die Valoren von Holdim gingen schon am Vortag um 2,4 Prozent höher bei 45,85 Franken aus dem Handel.
 
In Expertenkreisen zeigt man sich geradezu beeindruckt von der Widerstandsfähigkeit des Tagesgeschäfts in den ersten drei Monaten. Mit einem prozentual zweistelligen organischen Wachstum übertrifft die Umsatzentwicklung die Schätzungen deutlich. Überraschend stark schnitt das Unternehmen dabei in den Regionen Asien/Pazifik und Lateinamerika ab.
 
Noch deutlicher werden die Analystenerwartungen beim wiederkehrenden EBIT in den Schatten gestellt. Nicht eben wenige Experten waren aufgrund gestiegener Rohmaterial- und Energiekosten von einem deutlicheren Margenrückgang ausgegangen.
 
Mit Ausnahme der Region Mittlerer Osten und Afrika fällt der Gewinnbeitrag über alle anderen Regionen hinweg deutlich höher als erhofft aus. Positive Erwähnung finden insbesondere die Regionen Asien/Pazifik sowie Nordamerika.
 
Während Holcim die Gewinnvorgaben für das Gesamtjahr bestätigt, erhöht der Baustoffhersteller seine Wachstumsvorgaben leicht. Einige Analysten waren in Erwartung von Margendruck gar von einer Reduktion des Gewinnziels ausgegangen.

Holcim liefert gute Gründe für steigende Kurse

UBS-Analyst Gregor Kuglitsch zufolge hat sich Holcim in den ersten drei Monaten deutlich besser als erwartet geschlagen. Seines Erachtens ist das erste Quartal zwar das unbedeutendste Quartal des ganzen Jahres. Er warnt deshalb davor, die Trends der ersten drei Monate aufs ganze Jahr hochzurechnen. Dennoch zeigt er sich beeindruckt vom erzielten Resultat.
 
Sein Berufskollege Bernd Pomrehn bei Vontobel hebt hingegen den erfreulichen Ergebnisbeitrag zuletzt übernommener Geschäftsaktivitäten hervor. Er fühlt sich davon in seiner positiven Einschätzung des Transformationsprozesses in Richtung höhermargiger Produktbereiche bestärkt.
 
Die Aktien von Holcim konnten in den vergangenen Tagen Boden gutmachen. Impulse gingen dabei von Medienberichten aus, wonach sich der Baustoffhersteller für mehrere Milliarden von seiner Beteiligung an der indischen Ambuja Cement trennen könnte.
 
Obwohl seitens des Unternehmens keine Neuigkeiten hierzu vorliegen, sehen Beobachter im vorliegenden Zahlenkranz sowie in den höheren Wachstumsvorgaben gute Gründe für erneut steigende Kurse.

(AWP)