Der Spinnereimaschinenhersteller Rieter, der 1795 gegründet wurde, hat am Mittwoch gute Zahlen vorgelegt. So vermochte das Traditionsunternehmen im Gesamtjahr 2021 ein gut drei Mal so hohes Bestellungsvolumen an Land zu ziehen wie im Vorjahr. Das katapultierte am gleichen Tag den Aktienkurs in die Höhe, so dass seit Jahresanfang ein Kursplus von 4,4 Prozent resultiert. Der Schweizer Aktienmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) verliert in der gleichen Zeitperiode 6,9 Prozent.

Der Optimismus für Rieter, bei dem Peter Spuhler mit 22,1 Prozent und Luc Tack mit 15 Prozent Ankeraktionäre sind, gründet auch auf der Tatsache, dass das Winterthurer Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte auch wieder schwarze Zahlen schrieb. Das vorausschauende Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das die prognostizierten Gewinne der nächsten zwölf Monate berücksichtigt, liegt bei 11,5. Das ist im Branchenvergleich günstig.

Unterstützung erhält die Aktie auch von Analystenseite. Die Grossbank Credit Suisse erhöht das Kursziel für Rieter auf 210 von 179 Franken, belässt aber die Einstufung auf "Neutral". Das impliziert gegenüber dem aktuellen Kurs dennoch auf zwölf Monate ein Aufwärtspotenzial von 14 Prozent.

Er habe die Übernahme von Saurer neu bewertet, wobei die beiden Bereiche Accotex (Elastomerkomponenten für Spinnereimaschinen) und Temco (Lagerlösungen für Filamentmaschinen) per 1. Dezember 2021 konsolidiert worden seien, schreibt Analyst Patrick Laager. Zudem habe er den Rekordauftragseingang in die neuen Schätzungen aufgenommen. Deshalb erhöhe er die Gewinnschätzungen um 21 Prozent, was sich in der Kurszielerhöhung widerspiegle.

Patrick Laager von der Credit Suisse ist mit seiner Einschätzung noch ziemlich defensiv. Patrick Appenzeller von Research Partners und Christian Arnold von Stifel haben die Aktie nach Bekanntgabe des vorläufigen Zahlenkranzes am letzten Mittwoch je mit einem Kursziel von 270 Franken und einem "Buy"-Rating versehen.

(AWP/cash)