Die in der Nacht publizierten Zahlen lagen weit über den Analystenschätzungen. Um 10:50 Uhr lagen die Logitech-Papiere um 0,9 Prozent im Plus auf 66,82 Franken, zeitweise hatten sie um über 5 Prozent angezogen. Der Gesamtmarkt SPI notiert derweil mit 0,2 Prozent im Plus.

Die Analysten geben sich überrascht ob der Performance vom Logitech. Es seien zwar gute Resultate erwartet worden, "aber das war definitiv viel mehr als erwartet", kommentierten Serge Rotzer und Christoph Gretler von der Credit Suisse das Quartalsergebnis des Computerzubehör-Herstellers. Auch die Bruttogewinnmarge von 39,2 Prozent sei vor allem dank des guten Vertriebsmixes besser als erwartet - trotz höherer Transportkosten.

Logitech hat vor allem von den zusätzlichen Verkäufen im Bereich Webcams (+116 Prozent) und Videokonferenzsystemen (+77 Prozent) profitiert, die wegen Homeoffice besonders gefragt waren. Michael Foeth von Vontobel geht davon aus, dass diese Trends auch über die Krise hinaus anhalten und erhöht das Kursziel auf 74 von 65 Franken.

Angehobener Ausblick

Positiv kommt bei den Analysten auch der angehobene Ausblick an. Beim Umsatz rechnet das Unternehmen neu mit einem Wachstum zwischen 10 und 13 Prozent, zuvor war noch von einem Wachstum im mittleren einstelligen Bereich die Rede gewesen. Logitech passte auch die EBIT-Ziele (non-GAAP) an und geht neu von 410 bis 425 Millionen US-Dollar aus. Gleichwohl geht Joern Iffert von der UBS davon aus, dass Logitech im Verlauf des Geschäftsjahresn die Prognosen nochmals nach oben anpassen wird.

Die Guidance wurde gemäss dem Analysten Andreas Müller von der ZKB unerwartet früh angehoben, "was für eine anhaltende Stärke spricht". Müller stellte zudem fest, dass nebst den guten Mixeffekten auch eine gute Kostenkontrolle geherrscht habe und darum die Bruttomarge trotz erhöhten Frachtkosten und Währungseffekten gewachsen sei.

Seit Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das Schlussquartal 2019/20 im Mai kletterten die Titel von Logitech kontinuierlich bergauf und erreichen am Dienstag kurz nach Handelsstart mit 70,50 Franken ihren bisherigen Höchststand. Seit Anfang Jahr haben die Titel über 44 Prozent dazugewonnen.

Den ausführlichen Beitrag zum zweiten Quartal finden Sie hier.

(AWP)