Der gesamte Pharmasektor profitiert auch am Dienstag von der am Vortag in den USA ausgesprochenen Zulassung für ein Alzheimer-Medikament. Darum hat nun auch das einflussreiche Aktienresearch von Goldman Sachs den Daumen für Lonza gehoben und versieht die Papiere neu mit einer Kaufempfehlung.

Die Aktien von Lonza rücken um 4,6 Prozent auf 638 Franken vor, nachdem sie schon zum Wochenauftakt um 4 Prozent in die Höhe gesprungen waren. Das im November 2020 erreichte Allzeithoch bei 637,80 Franken ist damit übertroffen. Der Gesamtmarkt gewinnt derweil gemessen am SMI 0,4 Prozent dazu.

Goldman Sachs-Analyst Krishna Chaitanya empfiehlt die Valoren mit dem Votum "Buy" nun zum Kauf und setzt ein deutlich über dem aktuellen Niveau liegendes Kursziel von 745 Franken. Dies entspricht einem Aufwärtspotenzial von 17 Prozent. Die verbesserte Endmarktdynamik sowie die zuletzt starke private und öffentliche Finanzierung von Biotechs habe sein Vertrauen in die langfristigen Fundamentaldaten von Lonza gestärkt, schreibt Chaitanya. 

Er glaube, dass der Erfolg bei der Entwicklung von Covid-Impfstoffen, mit einer neueren Technologie wie mRNA an der Spitze, wahrscheinlich ein günstigeres Finanzierungsumfeld für Biotechs schaffen werde. Dies wiederum dürfte die Position von Auftragsfertigern wie Lonza steigern, da Biotechs dazu neigen, den Grossteil ihres Produktionsbedarfs auszulagern. Chaitanya argumentiert nicht zuletzt mit der FDA-Zulassung für Biogens Aducanumab gegen Alzheimer. Der Schritt habe das Potenzial, ein bahnbrechender Moment für die globale Biologics-Produktion zu werden, denkt der Analyst.

Falko Friedrichs von der Deutschen Bank spricht von einem "bedeutenden Katalysator" für den Investmentcase Lonza. Die Nachfrage nach dem Alzheimer-Medikament dürfte gross sein und die Produktionskapazitäten für biologische Medikamente verknappen. Eine der Hauptsorgen der Investoren - Überkapazitäten auf dem Markt für Auftragsfertigung - könnte sich also ins Gegenteil kehren.

(cash/AWP)