Vom Gang aufs Parkett verspricht sich das Management sowohl für das Unternehmen als auch für die Aktionäre zukünftig grosse Vorteile. Die Auswirkungen von Covid-19 spürt das Unternehmen derweil bereits in allen Geschäftsbereichen.

Entsprechende Pläne zu einem Börsengang der vor allem für ihre Haushaltsgeräte bekannten Sparte V-Zug waren vor rund einem Jahr erstmals ins Spiel gebracht worden. Nun hat der Konzern den Fahrplan anlässlich der Präsentation der Jahreszahlen 2019 am Donnerstag konkretisiert.

Ankeraktionäre bleiben

Mit V-Zug kommt eine Gesellschaft an die Börse, die im letzten Jahr einen Umsatz von 592,1 Millionen Franken und einen operativen Gewinn (EBIT) von 28,7 Millionen erwirtschaftet hat: "Die Aktionäre der Metall Zug profitieren von einem attraktiven Paket von zwei Aktien, die beide ein Wertschöpfungspotenzial darstellen", erklärte Verwaltungsratspräsident Martin Wipfli anlässlich einer Telefonkonferenz.

Metall Zug bleibe nach dem Börsengang mit 30 Prozent an V-Zug beteiligt und will diese "strategische Beteiligung" auch langfristig halten, versprach Wipfli. Die Metall Zug Besitzerfamilie Buhofer, welche laut den letzten verfügbaren Angaben rund zwei Drittel am Konzern hält, will laut dem Management ebenfalls langfristig in beiden Gesellschaften investiert bleiben.

Konkret soll der Gang aufs Parkett laut den Angaben in Form einer Sachdividende erfolgen. Sofern die Generalversammlung dem Vorschlag zustimmt, gibt es für jede Namenaktie A eine V-Zug-Aktie und für jede Namenaktie B zehn Papiere des Börsenneulings.

Als erster Handelstag für die Titel mit dem Kürzel "VZUG" an der Schweizer Börse SIX ist der 25. Juni 2020 vorgesehen. Vorerst plant das Unternehmen Ende April aber noch eine Kapitalerhöhung von 110 Millionen Franken, um den Börsengang zu stemmen. Die Kapitalerhöhung soll grösstenteils durch die Umwandlung bestehender IC-Darlehen sowie einer Bareinlage erfolgen.

Auswirkungen von Covid-19

Die Corona-Krise geht derweil auch am Mischkonzern Metall Zug nicht spurlos vorbei: "Alle Geschäftsbereiche spüren im Moment die Auswirkungen von Covid-19", sagte Verwaltungsratspräsident Wipfli. Dort wo es möglich sei, arbeite man bereits im Home Office und Stand heute laufe der Betrieb in fast allen Fabriken des Unternehmens normal, betonte er.

Es sei aber enorm schwierig die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Krise bereits jetzt abzuschätzen. Es gebe zudem auch Lichtblicke: "Die Produktion in China wird etwa bereits wieder hochgefahren", sagte der Verwaltungsratspräsident.

Durchzogenes Geschäftsjahr

Das Geschäftsjahr 2019 fiel für die gesamte Metall-Zug-Gruppe indes eher durchzogen aus. Der operative Gewinn (EBIT) schrumpfte wie auch der Reingewinn um mehr als die Hälfte zusammen. Belastend wirkten sich dabei vor allem - wie schon bekannt war - eine Bodensanierung, die Einführung einer neuen Software sowie Probleme bei der Einführung einer neuen Produktlinie aus. Im ersten Halbjahr 2019 rutschte das Zuger Unternehmen deswegen sogar in die roten Zahlen.

Diese Probleme sollen aber nun der Vergangenheit angehören. Man habe enorme Anstrengungen unternommen und sei überzeugt, dass sich die erbrachten Leistungen in 12 bis 18 Monaten deutlich auf die operative Ebene auswirken werden: "Der Investitionsbedarf wird nun deutlich abnehmen und wir befinden uns nun in einer ganz anderen Situation als noch im ersten Halbjahr 2019", sagte Wipfli dazu.

Börse reagiert positiv

Ebenfalls nicht entziehen kann sich Metall Zug den aktuellen Verwerfungen an den Märkten. Der Aktienkurs sank seit Ende Februar von über 2'000 Franken auf noch etwas über 1'300 Franken. Die konkreteren Pläne zum Börsengang von V-Zug scheinen aber an der Börse Gehör zu finden. Der Kurs von Metall Zug steigt heute in einem eher schwachen Gesamtmarkt über 2 Prozent.

(AWP)