Die Aktien von Anbietern wie Tilray, Aphria oder Cronos schossen um bis zu 60 Prozent in die Höhe. Ein börsennotierter Fonds für die Cannabis-Branche verzeichnete mit einem Plus von fast 20 Prozent den höchsten Kurssprung seiner Geschichte.

In einem Beitrag auf "Wall Street Bets", das bei den Kurskapriolen um die Papiere des US-Videospielehändlers GameStop eine zentrale Rolle gespielt hatte, hieß es, dass die Titel von Tilray und Aphria viel Luft nach oben hätten. Dieser Post wurde binnen zwölf Stunden rund 10'000-fach geliked. Der Analysefirma Swaggystocks zufolge ist Tilray das Unternehmen, über das im besagten Anleger-Forum derzeit am meisten gesprochen wird.

Legalisierung erwartet

In Erwartung einer landesweiten Legalisierung von Cannabis in den USA ist die Branche schon länger im Aufwind. Seit dem Sieg von Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahl vor drei Monaten hat der Cannabis-ETF seinen Kurs mehr als verdoppelt.

Parallel dazu stiegen die Wetten auf einen Kursverfall bei den Firmen der Branche. Laut der Analysefirma Ortex war zuletzt 37 Prozent des Streubesitzes von Tilray, dessen Aktienkurs sich seit Jahresbeginn mehr als verfünffacht hat, in solchen Geschäften gebunden. Im Januar hatten sich Kleinanleger auf "Wall Street Bets" zu konzertierten Käufen von GameStop-Aktien verabredet. Damit zwangen sie Hedgefonds dazu, ihre Wetten aufzulösen und trieben einige an den Rand des Ruins. Wenig später versuchten sie Ähnliches am Silber-Markt.

(Reuters)