Bis um 10.30 Uhr ziehen Richemont um 6,7 Prozent auf 101,20 Franken an. Der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,6 Prozent höher.

Die Royal Bank of Canada hat zwar das Kursziel für die Richemont-Aktien auf 120 von 148 Franken deutlich zurückgenommen. Sie passt sich damit aber lediglich der jüngeren Kursentwicklung an und gesteht dem Titel nach wie vor Aufwärtspotential zu. Dies zeigt sich auch in der Bestätigung des Ratings "Outperform".

Die Bank hält die negative Reaktion am Markt auf die Jahreszahlen 2021/22 für überzogen. Denn ein Grossteil der überraschend hohen Kosten sei von einmaliger Natur. Die Bank erachtet zudem die Profitabilität von Richemont im operativen Geschäft als intakt. Zudem habe der Luxusgüterhersteller im Schlussquartal das stärkste Wachstum im Sektor aufgewiesen.

Die Aktien von Richemont brachen vor einer Woche im Anschluss an die Publikation der Zahlen des Geschäftsjahres 2021/22 um über 13 Prozent ein. In der Folge passten diverse Institute ihre Kursziele nach unten an. Wie die Royal Bank of Canada sehen aber praktisch alle zuständigen Analysten weiterhin Aufwärtspotential. So empfehlen Jefferies, die Bank of America, Stifel, Kepler Cheuvreux, die Société Général oder auch Julius Bär und Barclays den Titel weiterhin zum Kauf.

Etwas gestützt wurde die Aktie in der auslaufenden Woche auch von grösseren Käufen seitens eines Topkaders, wie aus einer Meldung an die Börse zu nennenswerten Transaktionen hervorging. Ein exekutives Verwaltungsratsmitglied oder ein Mitglied der Geschäftsleitung hat gut eine halbe Million Aktien im Wert von knapp 50 Millionen Franken erworben. Es könnte sich um die Gründerfamilie rund um Richemont-Präsident Johann Rupert handeln. Richemont liess eine AWP-Anfrage unbeantwortet.

(AWP)