Der Sensorenhersteller hat nach der im Juli abgeschlossenen Übernahme des deutschen Lichtkonzerns Osram mit diesem einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BGAV) abgeschlossen. Gegen 9.43 Uhr steigen die Titel um 4,4 Prozent auf 19,05 Franken. Seit Jahresbeginn standen allerdings bis zum Vortag auch Verluste von über 30 Prozent zu Buche. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI zeigt sich mit 0,26 Prozent leicht im Plus.

Vontobel geht davon aus, dass AMS die nötige Zustimmung von 75 Prozent an der ausserordentlichen Osram-Hauptversammlung für den Vertrag erzielen kann. Zwar sei die Barabfindung von 44,65 Euro je Osram-Aktie bzw. die jährliche Ausgleichszahlung von netto 2,24 Euro je Aktie etwas höher ausgefallen als ursprünglich gedacht, nach der jüngsten Guidance-Erhöhung von Osram komme sie allerdings auch nicht überraschend, schreibt Mark Diethelm.

Er geht davon aus, dass AMS in nächster Zeit die Beteiligung weiter erhöhen wird, um mittelfristig einen Squeeze-Out zu erreichen. Nach der Hauptversammlung rechnet der Experte mit einer Aktualisierung der Kostensynergie-Ziele sowie möglichen ersten Portfolio-Veränderungen. Die Bewertung bleibt "Buy".

Ähnlich äussert sich sein Kollege Andreas Müller von der ZKB. Der etwas höhere Abfindungspreis könne dazu führen, dass möglicherweise etwas mehr Aktien angedient werden, als er geschätzt habe. Die jährliche Abgeltung werde angesichts des Gewinnpotenzials der Gruppe über die Jahre eine kleine Belastung darstellen. Er bleibt der Aktie mit "Übergewichten" weiterhin positiv gegenüber eingestellt.

Optimistische Analysten

Auch Hauck & Aufhäuser rät weiterhin zum Kauf, wenn auch mit leicht reduziertem Kursziel von nun 32 Franken. Dank des starken Geschäfts von AMS und der anhaltenden Nachfrageerholung sowie strikten Kostenkontrolle bei Osram dürfte das kombinierte Unternehmen die aktuell erhöhte Verschuldungsrate schnell verbessern. Die Bewertung der Aktie bleibe attraktiv.

Derweil bleibt Bryan Garnier bei seiner Verkaufsempfehlung. Die Experten bemängeln den hohen Preis der Abfindung. Dieser impliziere, dass AMS 1,25 Milliarden Euro für die übrigen noch ausstehenden Aktien bezahlen müsste - damit würde sich die Gesamtsumme für die Übernahme auf rund 3,7 Milliarden Euro erhöhen.

Osram habe offenbar von der jüngst erhöhten Guidance profitiert, die allerdings nur in Bezug auf den Umsatz und nicht mit Blick auf die Margen überzeugen konnte, so die Analysten. Die Integration von Osram sei eine Herausforderung und die angestrebten Synergien von 300 Millionen Euro in drei Jahren schwer zu erreichen.

(AWP)